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Madrid und Caracas im Clinch

14. Dezember 2014

Ein diplomatischer Streit zwischen Spanien und Venezuela spitzt sich weiter zu. Dabei geht es um die Rolle des Euro-Landes im Irak-Krieg 2003.

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Venezuelas Präsident Nicolas Maduro (Foto: Reuters)
Bild: Reuters

Eine heftige Attacke von Venezuelas Präsident Nicolás Maduro gegen Spanien belastet die ohnehin schwierigen Beziehungen zwischen beiden Ländern. Der Linksnationalist Maduro bezeichnete den früheren spanischen Regierungschef José María Aznar - der der konservativen Volkspartei (PP) von Ministerpräsident Mariano Rajoy angehört - als "blutrünstigen Mörder". Er sei für den Tod von 1,2 Millionen Irakern verantwortlich, weil er 2003 zusammen mit dem damaligen US-Präsidenten George Bush den Krieg gegen den Irak gefördert habe.

24 Stunden nach den Äußerungen bestellte Madrid am Samstagabend den Geschäftsträger der venezolanischen Botschaft ins Außenamt ein. Er sei gebeten worden, das "enorme Unbehagen" Madrids zu übermitteln, hieß es im Anschluss. Maduros Äußerungen seien "inakzeptabel". Diese Art "von Diskreditierung, von Falschdarstellungen und Verleumdungen über Amtsträger und politische Führer Spaniens durch die Regierung von Venezuela kommen leider zu häufig vor", wurde das Außenamt von der staatlichen Nachrichtenagentur efe zitiert.

Die Liste der Konflikte zwischen Madrid und Caracas ist nicht gerade kurz. Beim Iberoamerika-Gipfel 2007 in Chile hatte der damalige venezolanische Präsident, der inzwischen gestorbene Hugo Chávez, eine Rede des spanischen Ministerpräsidenten José Luis Rodríguez Zapatero mehrfach unterbrochen. Daraufhin hatte König Juan Carlos Chávez mit den Worten "Warum hältst du nicht den Mund?" angefahren.

Erst im vergangenen Oktober hatte es einen neuen größeren Zwischenfall gegeben, als Caracas ein Treffen Rajoys mit der Ehefrau des inhaftierten Oppositionellen Leopoldo López als "inakzeptabel und respektlos" kritisierte. Maduro zog deshalb seinen Botschafter aus Madrid ab.

re/wl (dpa)