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Ende des Ausstands bei Opel

20. Oktober 2004

Die Opel-Belegschaft in Bochum hat die Arbeit wieder aufgenommen. Seitdem der Mutterkonzern General Motors massive Stellenkürzungen angekündigt hatte, ruhten hier und an anderen Standorten die Bänder.

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Antreten zur MittagsschichtBild: AP

Die Opel-Beschäftigten in Bochum haben nach sechs Tagen die Bänder beim Autobauer wieder laufen lassen. Am Mittwoch (20.10.2004) haben sich auf einer Belegschaftsversammlung zwei Drittel der Mitarbeiter dafür entschieden, sagte der Vorsitzende des Betriebsrats, Dietmar Hahn. Gegen 15 Uhr zur Mittagsschicht nahmen die Arbeitnehmer ihre Arbeit wieder auf. Erneute Arbeitsniederlegungen seien dadurch aber laut Hahn nicht ausgeschlossen.

Zuversicht bei der Geschäftsführung

Die Unternehmensführung von Opel im Stammsitz Rüsselsheim zeigte sich über die Entscheidung erleichtert: "Wir möchten allen für die heute erreichte Entscheidung danken und sehen der weiteren Arbeit mit den Betriebsräten und der Bochumer Belegschaft nun mit Zuversicht entgegen", hieß es in einer Erklärung.

Mit der Wiederaufnahme der Arbeit durch die Spätschicht könne auch die Produktion in anderen von der Arbeitsunterbrechung betroffenen Werken in Europa wieder anlaufen. In Schnitt dauert dies nach Angaben eines Sprechers etwa 24 Stunden. In Antwerpen würden am Donnerstag die Bänder wieder laufen.

Produktionsstopp in Europa

Der Streik in Bochum hatte die Produktion in Werken der Opel AG und des Mutterkonzerns General Motors (GM) in Europa lahm gelegt. Weil Teile aus Bochum fehlten, standen die Bänder in Rüsselsheim und Antwerpen seit Dienstag (19.10.) still. Im britischen Ellesmere Port gab es am Mittwoch einen Produktionsstopp. Durch die Proteste wurden rund 6500 Fahrzeuge nicht gebaut. Die Schadenshöhe wollte das Unternehmen nicht nennen.

Mit ihrem Ausstand hatten die Opel-Beschäftigten in Bochum gegen den geplanten Abbau von 10.000 Stellen in Deutschland protestiert. Am Donnerstag (14.10.) hatte der Aufsichtsrat des US-Mutterkonzerns General Motors einen drastischen Sparplan mit erheblichen Stellenkürzungen angekündigt. Daraufhin legten die Arbeitnehmer in Bochum die Arbeit bis auf weiteres nieder.

Gemeinsames Ziel

Die Verhandlungen zwischen Opel-Führung und Betriebsräten sollen den Angaben zufolge nun in dieser Woche zügig fortgesetzt werden. Anfang der Woche hatte es eine erste Annäherung zwischen Betriebsrat und Unternehmensleitung von Opel gegeben. "Beide Seiten verfolgen das Ziel, die Standorte Rüsselsheim und Bochum soweit wettbewerbsfähig zu machen, dass sie über 2010 hinaus als Automobilwerke erhalten werden können. Dies gilt analog für das Werk Kaiserslautern", hieß es zuvor in einer gemeinsamen Erklärung. (kap)