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Endspurt im Rennen um Opel

28. Mai 2009

Die Abspaltung des Autobauers Opel von seinem US-Mutterkonzern GM rückt näher. Das Abkommen sei "unterschriftsreif", heißt es.

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Verkehrsschild 'Gefahrenstelle' vor Opel-Werk Rüsselsheim (Foto: dpa)
Bild: picture alliance / dpa

Der Gesamtbetriebsratsvorsitzende von Opel, Klaus Franz, erklärte, er habe das unterschriftsreife Dokument zur Trennung von General Motors (GM) und Opel selbst gesehen. "Das sieht alles sehr gut aus und läuft alles in die richtige Richtung", sagte Franz. Wichtig sei, dass die Hängepartie bei Opel beendet werde und schnell ein neuer Investor gefunden werde.

"Alle Optionen"

Karl-Theodor zu Guttenberg (Foto: AP)
Ihn überzeugte kein Konzept: Minister GuttenbergBild: AP

Vor dem "Super-Gipfel" zur Opel-Zukunft im Kanzleramt an diesem Mittwoch (27.05.2009) hatte sich der Übernahmekampf um Opel zugespitzt. Während der italienische Interessent Fiat noch einmal bei der Bundesregierung um Unterstützung warb und Zugeständnisse signalisierte, schlug sich der Opel-Betriebsrat eindeutig auf die Seite des potenziellen österreichisch-kanadischen Investors Magna. Interesse an Opel hatte auch der US-Finanzinvestor Ripplewood angemeldet. Und - wie Bundeswirtschaftsminister Karl-Theodor zu Guttenberg am Dienstag mitteilte - ist auch ein Bieter aus China ins Rennen um Opel eingestiegen. Es handelt sich laut Medienberichten um den Daimler-Partner "Beijing Automotive Industry Corp."

Einen Favoriten für eine Opel-Übernahme gibt es nach den Worten von Guttenberg nicht. Es seien noch alle Optionen auf dem Tisch - auch eine geordnete Insolvenz, betonte der CSU-Politiker. Zugleich forderte er Fiat, Magna und Ripplewood zu Nachbesserungen an ihren Konzepten auf. Es seien vor allem verlässliche Zusagen zu Arbeitsplätzen und Opel-Standorten nötig, erklärte Guttenberg.

Rede und Antwort

Sergio Marchionne (Foto: AP)
Fiat-Chef Marchionne leistet Überzeugungsarbeit in BerlinBild: AP

Bei dem Gipfel im Kanzleramt sollen die Manager der Interessenten getrennt voneinander befragt werden. An dem Treffen nehmen neben Bundeskanzlerin Angela Merkel und Guttenberg auch die Regierungschefs der vier Bundesländer mit Opel-Standorten, GM-Europachef Carl-Peter Forster und ein Repräsentant des US-Finanzministeriums teil. Am Dienstag waren Merkel und Guttenberg bereits mit Fiat-Chef Sergio Marchionne zusammengekommen. Zentrales Thema dürften mögliche Staatsbürgschaften gewesen sein.

GM kurz vor Insolvenz?

General Motors soll zu seiner Rettung nach Presseinformationen weitgehend verstaatlicht werden. Nach dem bald zu erwartenden Insolvenzverfahren werde die US-Regierung rund 70 Prozent der GM-Anteile halten, berichtet die "New York Times". Bisher war ein Staatsanteil von etwa 50 Prozent geplant gewesen.

GM-Hauptquartier in Detroit (Foto: AP)
Sagen die GM-Gläubiger 'Yes' oder 'No'?Bild: AP

US-Präsident Barack Obama ließ unterdessen verbreiten, er wolle mit einer Entscheidung über das Schicksal von GM bis zum Ende des von ihm gesetzten Ultimatums am 1. Juni warten. Eine Vorentscheidung fällt jedoch bereits an diesem Mittwoch. Zehntausende GM-Gläubiger müssen über die Annahme eines Angebots zum Schuldenverzicht befinden. GM steht bei ihnen mit rund 27 Milliarden Dollar in der Kreide und bietet den Gläubigern im Tausch zehn Prozent am Konzern. Bei einem "Nein" der Gläubiger gilt ein Antrag von GM auf Insolvenz als so gut wie sicher. (wa/la/dpa/rtr/afp/ap)