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Entscheidung im Fall Pistorius vertagt

9. Dezember 2014

Die Entscheidung, ob der Prozess gegen Paralympics-Star Oscar Pistorius neu aufgerollt wird, ist noch nicht gefallen. Sollte es tatsächlich dazu kommen, könnte der Sprinter sogar auf Kaution freikommen.

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Oscar Pistorius (Foto: reuters)
Bild: Reuters/Siphiwe Sibeko

Ein südafrikanisches Gericht hat die Entscheidung über die Zulassung eines Berufungsverfahrens gegen den Paralympics-Star Oscar Pistorius vertagt. Nachdem Anklage und Verteidigung ihre Plädoyers vorgetragen hatten, erklärte Richterin Thokozile Masipa, die Entscheidung werde am Mittwochmorgen bekanntgegeben werden.

Anklage: Schockierend mildes Urteil

Die Staatsanwaltschaft will den beinamputierten Sprinter wegen Mordes verurteilt sehen. Das Strafmaß von nur fünf Jahren Haft wegen fahrlässiger Tötung seiner Freundin Reeva Steenkamp sei "auf schockierende Weise" zu milde, sagte Staatsanwalt Gerrie Nel während der Anhörung in Pretoria. Auf Mord steht in Südafrika lebenslänglich, was normalerweise 25 Jahre Haft bedeutet.

Pistorius hatte das Urteil in erster Instanz akzeptiert. Sollte es zu einer Berufung kommen, könnte seine Verteidigung für die Dauer des neuen Prozesses auch eine Freilassung auf Kaution beantragen. Weder Pistorius noch seine Familie waren bei dem Gerichtstermin anwesend.

Verteidiger: Juristisch korrekte Verhandlung

Der 28-jährige beinamputierte Ausnahmeathlet hatte in der Nacht zum 14. Februar 2013 seine Freundin durch eine geschlossene Badezimmertür erschossen. Er beteuerte stets, er habe einen Einbrecher im Haus vermutet. Sein Anwalt Barry Roux sagte, es dürfe keine Berufung geben, da der Fall juristisch korrekt verhandelt worden sei.

Pistorius habe zwar geschossen, aber er "hatte nicht die Absicht, zu töten", betonte Roux. Staatsanwalt Nel sagte hingegen, Pistorius habe genau gewusst, was er tat, als er mehrfach durch die Badezimmertür schoss. Das Strafmaß für das, was der Angeklagte getan habe, passe "nicht zu dem Verbrechen", so Nel.

uh/sti (dpa, afp)