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Warten auf GM-Votum

10. September 2009

Der Verwaltungsrat von General Motors hat offenbar über die Zukunft von Opel entschieden. Doch das Ergebnis soll erst veröffentlicht werden, wenn die Bundesregierung unterrichtet ist.

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Symbolbild Opel Entscheidung gefallen (Foto: dpa)
Zu wem gehört Opel in Zukunft?Bild: picture-alliance/ dpa

Vier Szenarien standen in der letzten Gesprächsrunde am Mittwochabend (09.09.2009, Ortszeit) noch zur Debatte, was die Zukunft des angeschlagenen deutschen Autobauers Opel angeht: Der Verwaltungsrat von General Motors in Detroit hatte zu entscheiden, ob Opel an den österreichisch-kanadischen Zulieferer Magna oder an den belgischen Finanzinvestor RHJI verkauft oder in die Insolvenz geschickt wird - oder aber weiterhin unter dem Dach von GM bleibt.

GM-Aufsichtsratschef Carl-Peter Forster (Foto: AP)
Carl-Peter Forster sieht die Zukunft von Opel weiter bei GMBild: AP

Die Hinweise mehren sich, dass es auf die vierte und letzte Variante hinauslaufen könnte. Opel-Aufsichtsratschef Carl-Peter Forster sagte der Zeitschrift "Auto, Motor und Sport", der neue GM-Verwaltungsrat sei "offensichtlich der Auffassung, dass Opel doch eine sehr wichtige Marke für GM ist und Europa ein sehr wichtiger Markt".

Die Entscheidung über die Zukunft von Opel soll laut Verhandlungskreisen am Donnerstagnachmittag (10.09.2009) verkündet werden. Der GM-Chefunterhändler für die Opel-Verhandlungen, John Smith, will aber vorher die Bundesregierung in Berlin informieren.

Deutsche Politiker drohen mit Kreditrückforderungen

Nach Ansicht mehrerer deutscher Politiker könnten auf GM Milliardenkosten zukommen, wenn Opel nicht verkauft wird. Bundeswirtschaftsminister Karl-Theodor zu Guttenberg bekräftigte noch einmal, dass die Unterstützung der Bundesregierung eindeutig an einen Verkauf von Opel geknüpft sei. "Unsere Präferenz ist eine Investorenlösung, in diesem Fall Magna", so zu Guttenberg.

Bundesfinanzminister Peer Steinbrück sagte: "In meinen Augen heißt das zweierlei: Die 1,5 Milliarden Euro Überbrückungshilfe sind ein Kredit. Und ein Kredit ist ein Kredit." Das Geld müsste GM gegebenenfalls unter den Konditionen, die man Opel eingeräumt habe, zurückzahlen. Außerdem könne es die zweite Tranche der Überbrückung, die zusätzlichen 3 Milliarden Euro Bürgschaft, nicht für einen Schließungsplan in Deutschland geben.

Arbeitnehmer planen Proteste

Eine Entscheidung, Opel unter dem GM-Dach zu belassen, will Gesamtbetriebsratschef, Klaus Franz, nicht hinnehmen. Sollte der Interessent Magna, für den sich auch die Bundesregierung ausgesprochen hatte, nicht zum Zuge kommen, werde man Proteste organisieren. Mit der Lohnzurückhaltung sei es dann vorbei, kündigte Franz an. (fab/gri/dpa/rtr/AP)