1. Zum Inhalt springen
  2. Zur Hauptnavigation springen
  3. Zu weiteren Angeboten der DW springen

"Er wird Ordnung schaffen"

14. Januar 2003

- Warum die meisten Polen in Litauen für Paksas stimmten

https://p.dw.com/p/39x0

Warschau, 9.1.2003, PAP, poln.

Die in Litauen lebenden Polen haben bei den letzten Präsidentschaftswahlen Rolandas Paksas ihre Stimme und dem scheidenden Valdas Adamkus die Schuld an allem gegeben, was schlecht ist, schreibt die Zeitung Lietuvos Zinios in ihrer Ausgabe vom Donnerstag (9.1.). Nach Ansicht der Zeitung gehen die Polen davon aus, dass der neue Präsident Paksas für Ordnung sorgt. "Entschieden haben die Tränen der Bitterkeit", schreibt die Zeitung und überlegt, warum die große Mehrheit der in Litauen lebenden Polen für Paksas und nicht für Adamkus gestimmt hat.

Lietuvos Zinios erinnert daran, dass Paksas in der Region Soleczniki (litauisch: Salcininkal), die zu 80 Prozent von Polen bewohnt ist, 80,86 Prozent der Stimmen auf sich vereinigen konnte. Dort hatte er auch die größte Unterstützung. In dem Ort Dojlidy in der selben Region erhielt Paksas sogar 94,3 Prozent.

Bei einem Gespräch mit der Zeitung versuchten Bewohner von Dojlidy, ihre Entscheidung zu erklären, wie die Zeitung jedoch schreibt, "fiel es ihnen leichter, über ihre Probleme zu sprechen, den Alltagskampf". "Es wundert nicht, dass Paksas gesiegt hat. Die Leute auf dem Lande hat es sehr schwer, und Paksas hat versprochen, alles zu entschädigen, zurückzugeben", sagt Genowefa Gilewska. "Jetzt komme ich mir ein wenig komisch vor. Jetzt sind über Paksas verschiedene Dinge zu hören, vor den Wahlen habe ich all das nicht gehört. Ich habe einen schönen Film über ihn gesehen. Jetzt vergleichen ihn Politiker mit Schirinowskij, aber die Leute sind anderer Meinung (...). Von Adamkus sagen sie, er habe Litauen an Amerika verkauft", sagt Lila Ustielene.

"Das wichtigste ist, dass Paksas jung ist. Ich hoffe, er gibt den jungen Menschen Arbeit. Ich habe zwei Töchter - Gienia und Teresa -, sie sind arbeitslos und meine Schwiegersöhne bekommen nur ein Minimum an Geld. Wenn sie zu mir kommen, gebe ich ihnen meinen letzten Pfennig, denn sie wissen nicht, wovon sie Brot kaufen sollen", beklagt sich Teresa Songin. Zofia Dubrawska aus Dilidy kann Adamkus nicht verzeihen, dass er das Telefon privatisiert hat. "Paksas wird auch unter denen Ordnung schaffen, die so wenig zahlen und die den jungen Leuten eine Arbeit sichern sollten", sagte sie einem Journalisten von Lietuvos Zinios. (TS)