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Erfolgreicher Wiederaufbau nach Tsunami

26. Dezember 2009

Die verheerende Flutwellen-Katastrophe, bei der in den Ländern am Indischen Ozean 230.000 Menschen in den Tod gerissen wurden, jährt sich an diesem Samstag zum fünften Mal. Zeit für eine Wiederaufbau-Bilanz.

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Tsunami-Hinweisschild (Foto: AP)
Tsunami! Dieses Schild soll im Notfall den Weg zu einer "sicheren Zone" weisenBild: AP

Nichts deutete am Morgen des 26. Dezember 2004 auf die bevorstehende Tsunami-Katastrophe hin: In der indonesischen Provinz Aceh fahren die Fischer im Morgengrauen wie jeden Tag aufs Meer, an den Stränden von Khao Lak in Thailand schlendern die Touristen vom Frühstücksbüfett an den Strand. In Sri Lanka und an der indischen Ostküste schlafen die meisten Menschen noch, als tausende Kilometer östlich die Erde bebt.

Erdbeben-Stärke 9,2!

Zerstörungen durch Tsunami in Indonesien (Archivfoto: dpa)
Ein Bild der Zerstörung: Banda Aceh im Januar 2005Bild: dpa

Um 7.58 Uhr Ortszeit (1.58 Uhr MEZ) nimmt das Desaster nördlich von Aceh tief unter dem Meeresboden seinen Lauf: Eines der schwersten je registrierten Erdbeben lässt dort tektonische Platten aufeinander krachen, die metertiefe Verwerfung versetzt das Meer in Wallung. In Strandnähe türmen sich später Wellen bis zu 30 Meter hoch auf. Menschen, Hütten, Hotels, Autos, Bäume - der Tsunami reißt alles mit, was ihm im Weg steht.

Die unvorstellbare Bilanz: 230.000 Tote, hunderttausende Verletzte, Millionen Obdachlose. Unter den Todesopfern sind viele Urlauber. Auch etwa 550 Deutsche sterben. Ihnen wurde an diesem Samstag (26.12.2009) bei einem zentralen Gottesdienst in Düsseldorf gedacht.

Internationaler Kraftakt

Vielerorts ist der Wiederaufbau noch immer im Gange. Die Föderation der Rotkreuz- und Rothalbmond-Gesellschaften sei noch in Sri Lanka, Indonesien und auf den Malediven aktiv, teilte der Chef der Tsunami-Hilfe, Al Panico, mit. In Sri Lanka seien die Helfer erst nach dem Ende des Bürgerkriegs in diesem Jahr in die betroffenen Gebiete im Norden des Landes gekommen.

Deutsche Hilfsorganisationen zogen eine positive Bilanz ihrer Wiederaufbau-Projekte. Der Vizepräsident des Technischen Hilfswerks (THW), Rainer Schwierczinski, betonte: "Unsere Projekte waren auf Nachhaltigkeit ausgelegt, die unerlässlich ist, um den Menschen auch langfristig zu helfen."

Für das THW gehörte die humanitär-technische Hilfe nach dem Seebeben zu den größten Einsätzen in der Geschichte der Organisation. In Indonesien konzentrierten sich die Projekte auf die besonders stark betroffene Region Aceh. In der Provinzhauptstadt Banda Aceh und auf der Insel Simeulue setzte das THW zerstörte Wasserversorgungsnetze instand und baute Krankenhäuser, Schulen und ganze Dörfer wieder auf. Auch in Sri Lanka hat das THW mit dem Bau von Häusern und der Instandsetzung zerstörter Infrastruktur den Wiederaufbau auf dem Inselstaat nach der Flutkatastrophe unterstützt.

Neubauten in Banda Aceh (Foto: DW)
Wiederaufbau mit deutscher Hilfe: In Banda Aceh auf Sumatra wurden viele neue Häuser errichtetBild: DW/Robina

Große Hilfsbereitschaft

Caritas-Direktor Oliver Müller erklärte, die große Hilfsbereitschaft habe "die Hilfsorganisationen in die Lage versetzt, nicht nur den Überlebenden mit Nothilfe beizustehen, sondern wirklich den Wiederaufbau anzugehen." So hätten Häuser wiederaufgebaut, aber auch soziale Dienste eingerichtet werden können. Diese kämen insbesondere Menschen mit Behinderungen und kranken Menschen zugute, denen es ja schon vorher nicht besonders gut gegangen sei. Dietmar Roller vom Hilfswerk "Kindernothilfe" ergänzte: "Wir haben den Überlebenden nicht nur einige Monate geholfen, sondern mit ihnen gemeinsam neue Lebensperspektiven geschaffen."

Die Bundesregierung habe mit einem Hilfspaket von 500 Millionen Euro rasch und professionell geholfen, erklärte Entwicklungshilfeminister Dirk Niebel. Anlässlich des fünften Jahrestages der Katastrophe dankte er ausdrücklich allen Aufbauhelferinnen und -helfern, die vor Ort tätig waren.

Autor: Christian Walz (dpa, afp, ap, epd, kna)
Redaktion: Hans Ziegler