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Erinnern an Ausbruch des Weltkriegs

26. Juni 2014

Hundert Jahre nach dem Beginn des 1. Weltkriegs rückt das belgische Ypern wieder in den Mittelpunkt europäischer Politik. Die EU-Regierungschefs gedenken in Flandern gemeinsam der hunderttausenden gefallenen Soldaten.

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Installation mit Mohnblumen zum Gedenken an die Kriegsopfer von Ypern (foto: reuters)
Bild: Reuters

Die EU-Staats- und Regierungschefs haben zum Auftakt ihres Gipfels im belgischen Ypern der Opfer des Ersten Weltkrieges gedacht. EU-Ratspräsident Herman Van Rompuy erinnerte an die Millionen Opfer des Konflikts und sprach von einer "Spirale der Selbstzerstörung", durch die Europa damals "in den Abgrund" gerissen worden sei.

Vertreter der 28 EU-Staaten zogen gemeinsam zu Fuß durch das historische Zentrum der Stadt in Westflandern von der gotischen Tuchhalle zum Menentor, in das die Namen von fast 55.000 vermissten Commonwealth-Soldaten eingraviert sind. Dort hielten sie eine Schweigeminute ab und wohnten dem traditionellen Zapfenstreich bei, mit dem an die Toten des Krieges von 1914 bis 1918 erinnert wird.

Van Rompuy und EU-Kommissionschef José Manuel Barroso legten an dem Tor einen weißen Blumenkranz nieder. Von der Decke des Tores regneten auf die Staats- und Regierungschefs der 28 EU-Staaten rote Klatschmohn-Blätter herab, die symbolisch für die hunderttausenden Gefallenen auf den Feldern von Flandern stehen.

Im Anschluss weihten die Gipfelteilnehmer eine runde Friedensbank aus weißem Stein ein, die an das Treffen in Ypern erinnern soll. "Bei dieser Zeremonie geht es nicht um das Ende des Krieges oder einer Schlacht oder den Sieg", sagte der Flame Van Rompuy mit bewegter Stimme. Es gehe um das schlafwandlerische Taumeln in einen Krieg. "Und vor allem um die Millionen, die getötet wurden, auf allen Seiten, an allen Fronten".

Die Region um die belgische Stadt Ypern im Nordwesten Belgiens steht in besonderer Weise für die Schrecken des Ersten Weltkriegs. In Flandern setzten die Deutschen 1915 zum ersten Mal Giftgas ein. Bei den Stellungskämpfen in der Region starben hunderttausende britische und deutsche Soldaten. Viele Leichen versanken im Schlamm der Felder von Flandern und wurden niemals identifiziert oder offiziell bestattet.

SC/gmf ( afp)