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Erinnerung an "Marsch auf Washington"

25. August 2013

Vor 50 Jahren marschierten Hunderttausende Menschen in Washington für die Gleichberechtigung der Schwarzen. Martin Luther King hielt seine historische Rede. Zum Jahrestag gehen wieder Zehntausende auf die Straße.

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Zehntausende gedenken in Washington der Rede von Martin Luther King vor 50 Jahren (Foto: reuters)
Bild: rtr

Zehntausende Menschen haben am Samstag in Washington der berühmten Rede "I have a dream" des Bürgerrechtlers Martin Luther King vor 50 Jahren gedacht. Kings Sohn Martin Luther King III. forderte in einer Ansprache am Fuße des Lincoln Memorials weitere Anstrengungen zur Überwindung von Rassismus und Ungleichheit.

Für "nostalgisches Gedenken" sei heute nicht der richtige Zeitpunkt, sagte Martin Luther King III. "Die Arbeit ist nicht erledigt. Die Reise nicht beendet. Wir können und müssen mehr tun." Kings Sohn hielt seine Ansprache auf derselben Stufe am Lincoln Memorial, auf der auch sein Vater vor 50 Jahren stand.

Martin Luther King bei seiner historischen Rede vor 50 Jahren (Foto: Denis Hopper Trust)
Martin Luther King bei seiner historischen Rede vor 50 JahrenBild: The Dennis Hopper Trust

Der Marsch an diesem Samstag bildete den Auftakt zu einer ganzen Reihe von Veranstaltungen zum Gedenken an die für die USA so folgenreiche Rede Kings von 1963. Die Hauptgedenkfeier findet am 28. August statt, dem eigentlichen Jahrestag der Rede. Dann will auch Barack Obama, der erste schwarze Präsident der USA, eine Rede an der historischen Stelle halten, ebenso die beiden Ex-Präsidenten Jimmy Carter und Bill Clinton. In den ganzen Vereinigten Staaten sollen am Mittwoch um 15 Uhr Washingtoner Zeit zum Gedenken die Glocken läuten.

"I have a dream"

"Vor 50 Jahren stand mein Vater an diesem geheiligten Ort und Gottes Geist sprach durch ihn", sagte Martin Luther King III. In Anspielung auf den in den USA heute hoch verehrten Bürgerrechtler King und den damaligen "Marsch auf Washington" sagte Justizminister Eric Holder: "Ihr Marsch ist jetzt unser Marsch, und er muss weitergehen." Holder, selbst Afroamerikaner, rief dazu auf, Kings Werk im Namen der Gerechtigkeit fortzusetzen. "Heute ... bekräftigen wir, dass dieser Kampf weitergehen muss und wird", sagte Holder. Der schwarze Bürgerrechtler Jesse Jackson knüpfte an die historische Rede Martin Luther Kings an. "Träumt weiter", rief er den Menschen vor dem Lincoln-Denkmal zu.

Die Rede des Pastors und Bürgerrechtlers Martin Luther King aus Atlanta war 1963 der Abschluss eines "Marschs nach Washington" für Arbeit, Frieden und ein Ende der Rassendiskriminierung, zu dem mehrere amerikanische Bürgerrechtsorganisationen aufgerufen hatten. Zu der Kundgebung am Denkmal für Präsident Abraham Lincoln, der einst die Sklaverei abschaffte, versammelten sich damals 250.000 Menschen. Mit den Worten "I have a dream" - "Ich habe einen Traum'' äußerte King vor der versammelten Menschenmenge seine Hoffnung auf ein Ende der Rassentrennung und auf ein friedliches Zusammenleben von Menschen aller Hautfarben. Die Worte wurden zum Symbol des Kampfes gegen die Trennung von Schwarzen und Weißen.

Demonstranten beim Marsch auf Washington (Foto: reuters)
Für viele ist die vollständige Gleichstellung noch nicht erreichtBild: rtr

Zu Beginn der 1960er Jahre setzten in den USA die Behörden wie auch große Teile der Bevölkerung einer rechtlichen und sozialen Gleichstellung der Schwarzen weiterhin zähen Widerstand entgegen. US-Präsident Lyndon B. Johnson unterzeichnete 1964 und 1965 Bürgerrechtsgesetze, in denen das Recht der Schwarzen auf Gleichbehandlung festgeschrieben wurde.

Der Bürgerrechtler Martin Luther King wurde nur 39 Jahre alt. Der Rassist James Earl Ray erschoss den Friedensnobelpreisträger am 4. April 1968 in Memphis auf dem Balkon eines Motels.

qu/det (rtre, dpae, afp)