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"Ermunterung für demokratische Kräfte in Belarus"

14. Dezember 2006

Für seine Bemühungen um Demokratie und Menschenrechte hat Aleksandr Milinkewitsch den diesjährigen Sacharow-Preis der Europäischen Union erhalten. DW-RADIO sprach mit dem belarussischen Oppositionsführer.

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Aleksandr Milinkewitsch nimmt den Preis vom Präsidenten des Europa-Parlaments, Josep Borrel, entgegen (12.12.2006)Bild: AP

DW-RADIO/Russisch: Vor einem Jahr haben Sie gesagt, dass die Politik der Europäischen Union gegenüber Belarus nicht effektiv ist und dass neue Herangehensweisen und Methoden notwendig seien. Ein Jahr ist vergangen. Was hat sich geändert?

Aleksandr Milinkewitsch: Die Politik wird pragmatischer. Ich denke, die europäischen Strukturen verstehen die Situation besser, es gibt weniger Illusionen. Die Gespräche, die jetzt durchgeführt werden, sind sehr konkret. Natürlich muss man noch nach einem Mechanismus suchen, wie den demokratischen Kräften in einem Land unter Diktatur geholfen werden kann. Aber wir wissen, wie man dies macht und wir werden dies machen.

Was muss die Europäische Union in erster Linie unternehmen?

Die Europäische Union muss in erster Linie auf dem Schutz der Freiheit in Belarus beharren, die politischen Häftlinge unterstützen und deren Freilassung fordern. Die EU ist auch verpflichtet, mit aller Kraft den Kampf gegen die Informations-Isolation zu unterstützen. Das ist das Wichtigste. Und natürlich muss sie die Bürgergesellschaft unterstützen, die heute oft schon fast im Untergrund tätig ist, aber dennoch arbeitet sie aktiv und effektiv.

Welche Bedeutung hat der Preis für die Bürgergesellschaft in Belarus?

Das ist ein Zeichen dafür, dass die EU uns als europäisches Land betrachtet, als würdigen Partner. Das zeigt, dass Europa an einer schnelleren Demokratisierung von Belarus interessiert ist. Es ermuntert die demokratischen Kräfte und gibt ihnen Energie. Es ist eine große Chance bei einer wichtigen Sache.

Das Gespräch führte Wladimir Dorochow
DW-RADIO/Russisch, 12.12.2006, Fokus Ost-Südost