1. Zum Inhalt springen
  2. Zur Hauptnavigation springen
  3. Zu weiteren Angeboten der DW springen

Erneut Anschläge auf Christen

29. April 2012

Bei einem Anschlag auf eine christliche Kirche in der kenianischen Hauptstadt Nairobi ist ein Mensch getötet worden. Auch in Nigeria gab es eine schwere Explosion.

https://p.dw.com/p/14mg7
Kenianische Einheiten bewachen den Eingang einer Kirche in Nairobi nach einem Anschlag (Foto: AP)
Bild: dapd

Kurz nach dem Beginn eines Gottesdienstes in Nairobi hat ein Unbekannter nach Polizeiangaben einen Sprengsatz gezündet und ist dann aus der Kirche geflohen. Mindestens ein Mensch sei getötet, zehn weiter verletzt worden, teilte die Polizei mit. Ob die islamistische Al-Schabaab-Miliz aus dem benachbarten Somalia dahinter steckt, die schon für andere Anschläge in Kenia verantwortlich gemacht wird, war zunächst unklar.

Erst Anfang April waren in Kenia bei zwei Anschlägen in der touristischen Küstenregion ein Mensch getötet und mehrere weitere verletzt worden. Eine Attacke galt dabei einem Restaurant, das von nicht-muslimischen Kenianern besucht wird und auch Gerichte mit Schweinefleisch serviert. Der zweite Anschlag wurde auf eine Zusammenkunft von Christen verübt.

Al-Schabaab hatte mit Anschlägen gedroht

Kenianische Truppen waren im Oktober 2011 in Somalia einmarschiert, nachdem mehrere Entwicklungshelfer und Touristen von kenianischem Boden in das Nachbarland verschleppt worden waren. Schon damals machte Kenia die Al-Shabaab-Miliz für die Entführungen verantwortlich. Die radikalislamischen Rebellen hatten daraufhin mit Vergeltungsanschlägen in Kenia gedroht.

Die Miliz kämpft seit fünf Jahren gegen die von der internationalen Gemeinschaft unterstützte Zentralregierung in Mogadischu. Zeitweise hatte sie weite Teile des Landes unter ihre Kontrolle gebracht. Bereits vor Monaten wurden die dem Terrornetzwerk Al Kaida nahestehenden Rebellen aus der Hauptstadt vertrieben, sind aber im Zentrum und im Süden des Landes weiterhin aktiv. Die Shabaab hat sich zu zahlreichen blutigen Anschlägen bekannt.

Schwere Explosion bei Gottesdienst in Nigeria

Auch in Nigeria ereignete sich bei einem Gottdienst christlicher Studenten eine schwere Explosion. Hierbei kamen nach Angaben der Nachrichtenagentur AFP mindestens sechs Menschen ums Leben. Die Detonation erschütterte den Behörden zufolge eine Freiluftbühne an einer Universität in der Stadt Kano. Nach Angaben eines Armeesprechers wurden hierbei auch mehrere Menschen verletzt. Anwohner sagten, neben einer Explosion seien am Anschlagsort auch Schüsse zu hören gewesen.

In Nigeria kämpft die Sekte Boko Haram für einen islamischen Staat im mehrheitlich muslimischen Norden des Landes und verübt regelmäßig Anschläge auf Polizei, Behörden und Kirchen. In Kano, der größten Stadt im Norden des Landes, kamen im Januar 185 Menschen bei einer Anschlagsserie ums Leben, zu der sich Boko Haram bekannte. Am Donnerstag wurden bei Anschlägen auf Zeitungsredaktionen in der Hauptstadt Abuja und der nördlichen Stadt Kaduna neun Menschen getötet.

GD/det (afp, rtr)