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Erstaunen, Gebete und Anerkennung

12. Februar 2013

Weltweit Anerkennung durch Politiker und Kirchenvertreter - und spontane Gebete von Gläubigen auf dem Petersplatz: Die überraschende Rücktrittsankündigung des Papstes hat ebenso spontane Reaktionen ausgelöst.

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Gläubige auf dem Petersplatz

Auf dem Petersplatz in Rom ließen sich die Gläubigen am Abend auch vom strömenden Regen nicht abhalten: Die Menschen kamen und verharrten im spontanen Gebet für den Papst. Viele konnten immer noch nicht glauben, was das Kirchenoberhaupt der Katholiken zuvor angekündigt hatte: Rücktritt.

In Washington reagierte US-Präsident Barack Obama ganz ähnlich. Er schließe den Papst in seine Gebet ein, erklärte Obama und unterstrich die Bedeutung der Kirche in Amerika. So wie Obama würdigten weltweit Staats- und Regierungschefs sowie Kirchenvertreter das Wirken des Deutschen Josef Ratzinger als Kirchenoberhaupt.

In Berlin schilderte Bundeskanzlerin Angela Merkel Benedikt als einen der bedeutendsten religiösen Denker der Gegenwart. "Wenn der Papst selbst jetzt nach reiflicher Prüfung zu dem Entschluss gekommen ist, seine Kraft reiche nicht mehr für die Ausübung seines Amtes, so hat das meinen allerhöchsten Respekt", sagte die Kanzlerin. Besonders hob sie die Rede hervor, die Benedikt XVI. vor dem Deutschen Bundestag gehalten hatte. Auch Bundespräsident Joachim Gauck reagierte sichtlich bewegt. Für einen solchen Rücktritt seien "großer Mut und Selbstreflexion nötig. Beides findet meinen außerordentlichen Respekt", sagte Gauck.

Kanzlerin Merkel und Papst Benedikt (Foto: Getty)
Papst Benedikt XVI. mit Angela Merkel im Jahr 2006Bild: Getty Images

In Rom nahm Italiens Regierungschef Mario Monti nahm die Nachricht erschüttert auf. UN-Generalsekretär Ban Ki-Moon würdigte den Einsatz des Heiligen Vaters im Kampf gegen den Hunger und die Armut weltweit. Die Amtsführung Benedikts bleibe als Vermächtnis.

Reaktionen zum Papst-Rücktritt

"Große menschliche und religiöse Geste"

Der Vorsitzende der Deutschen Bischofskonferenz, Erzbischof Robert Zollitsch, sprach von einer "großen menschlichen und religiösen Geste". Der Ratsvorsitzende der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD), Nikolaus Schneider, reagierte mit großem Respekt, erwähnte aber auch, dass Benedikt in Sachen Ökumene nicht immer ein einfacher Gesprächspartner gewesen sei.

Der Präsident des Zentralrats der Juden in Deutschland, Dieter Graumann, lobte die Verdienste des Papstes um die Zusammenarbeit von Christen und Juden. Die Ditib als größter islamischer Dachverband hierzulande würdigte Benedikt XVI. als Förderer des Dialogs unter den Religionen.

ml/wl (dpa, KNA, rtr, AFP)