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Erste Klagen deutscher Vioxx-Opfer in den USA

2. Oktober 2005
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Im Skandal um das vom Markt genommene Schmerzmittel Vioxx des US-Pharmariesen Merck schließen sich die ersten vier deutschen Patienten einer Sammelklage in den USA an. Die Klage solle am Montag in Chicago im US-Bundesstaat Illinois eingereicht werden, berichtete "Bild am Sonntag". Vertreten werden die Kläger von dem Berliner Rechtsanwalt Andreas Schulz, der alleine 1042 womöglich durch Vioxx Geschädigte aus Deutschland betreut. Die Klageschrift werfe dem Konzern vor, dass er das Medikament vertrieben habe, obwohl er von den Risiken wusste, sagte Schulz dem Blatt. "Tausende von Opfern hätten vermieden werden können, wenn Merck verantwortlich gehandelt hätte." Der Pharmakonzern hatte Vioxx vor einem Jahr vom Markt genommen, weil das Mittel offenbar das Risiko für Herzinfarkte und Schlaganfälle erhöhen kann. Schulz hofft auf eine außergerichtliche Einigung und hohe Entschädigungszahlungen. Ein US-Gericht hatte Merck Mitte August zur Zahlung von 253,4 Millionen Dollar (rund 208 Millionen Euro) Schadenersatz an die Witwe eines Vioxx-Opfers verurteilt. Insgesamt stehen dem Konzern fast 5000 Klagen ins Haus.