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Erste tschechische Militär-Mediziner nach Afghanistan abgeflogen

19. März 2002

– Aufgabe des tschechischen Feldlazaretts ist die medizinische Versorgung der Internationalen Schutztruppe

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Prag, 18.3.2002, RADIO PRAG, deutsch, Lothar Martin

Einen Tag früher als geplant, nämlich am Sonntag (17.3.), hatten die ersten fünf Mediziner des 6. Feldlazaretts die Maschine nach Afghanistan bestiegen, um dort ihre Arbeit aufzunehmen. Der Sprecher des Generalstabs der Tschechischen Armee, Vladimir Palan, gab dazu folgendes bekannt:

"Die fünf Militärmediziner, das sind ein Chirurg, ein Anästhesist, zwei Krankenschwestern und ein Sanitäter. Sie werden zunächst im britischen Feldlazarett eingesetzt. Die britische Seite stellt den tschechischen Soldaten dabei in Afghanistan ihre komplette medizinische Einrichtung zur Verfügung."

In drei bzw. sechs Wochen erfolgt die Abreise weiterer tschechischer Ärzte, Krankenschwestern und Sanitäter sowie von Soldaten, die ihren Schutz gewährleisten. Dann wird das tschechische Kontingent an der Internationalen Schutztruppe bis auf maximal 200 Soldaten aufgestockt sein. Das tschechische Feldlazarett ist dann soweit komplettiert, dass von ihm die medizinische Hauptversorgung für die 5.000 Mann starke Internationale Schutztruppe ausgehen wird.

Doch darüber hinaus wird es weiterreichende Aufgaben haben, wie der Kommandeur des Feldlazaretts Jindrich Sitta dem Tschechischen Rundfunk mitteilte: "Wir werden in erster Linie nach Afghanistan verlegt, um dort drei Aufgaben zu erfüllen: zum einen die Gewährleistung der medizinischen Betreuung für die Internationale Schutztruppe, des Weiteren für die Mission "Enduring Freedom", und ebenso werden wir auch humanitäre Hilfe für die örtlichen Einwohner anbieten." (...)

Die bis zum Jahresende anfallenden Kosten für eine neunmonatige Entsendung des Feldlazaretts werden auf 612 bis 780 Millionen Kronen (ca. 20 Millionen Euro) geschätzt. Verteidigungsminister Jaroslav Tvrdik will sie durch die Ausstellung weiterer staatlicher Schuldscheine abdecken, die Opposition will sie im laufenden Staatshaushalt verbucht wissen. (...) (ykk)