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Erster Angriff auf somalische Piraten an der Küste

15. Mai 2012

Nur kurze Zeit nach Ausweitung ihres Mandats macht die Mission "Atalanta" ernst: Von nun an sollen sich Piraten weder auf See noch an Land sicher fühlen können - so heißt es jedenfalls offiziell bei der EU.

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Ein somalischer Pirat steht an der Küste von Hobyo (Foto: picture alliance / dpa )
Bild: picture alliance / dpa

Soldaten der EU-Mission "Atalanta" haben erstmals eine Stellung somalischer Piraten an Land angegriffen. Wie die Mission mitteilte, richtete sich der Einsatz gegen Logistik der Piraten. Der Angriff erfolgte mit einem Hubschrauber aus der Luft, erklärte eine Sprecherin. Zum Zeitpunkt der Attacke seien keine Menschen in dem Materiallager gewesen. Bodentruppen seien nicht eingesetzt worden.

Die Bundeswehr sei an der Aktion nicht beteiligt gewesen, sagte ein Sprecher des Verteidigungsministeriums in Berlin. Die EU hatte ihr Einsatzgebiet im Kampf gegen Piraten am Horn von Afrika erst kürzlich auf einen zwei Kilometer breiten Küstenstreifen ausgeweitet. Dort sind jetzt Luftangriffe auf Nachschublager der Piraten möglich.

Boote und Motoren zerstört

Mit Hilfe kleiner Handfeuerwaffen habe man in der Nähe von Haradhere Boote und Motoren zerstört, die von Piraten direkt an der Küste gelagert worden seien, hieß es bei "Atalanta" weiter. Wie viel Material jetzt nicht mehr benutzbar sei, werde noch geprüft. "Bisher hatten die Piraten immer das Gefühl, wir könnten sie nicht mehr erreichen, sobald sie an Land sind", so die Sprecherin. Das sei nun anders. Welche Nationen an dem Angriff beteiligt waren, wollte "Atalanta" zunächst nicht mitteilen.

Die Bundeswehr ist mit 340 Soldaten an der Mission beteiligt. Die Erweiterung des Einsatzgebietes auf die Küste war im Bundestag höchst umstritten. Erstmals verweigerte die Opposition geschlossen die Zustimmung zu dem Mandat. Zur Begründung hieß es, das Risiko für Soldaten und unbeteiligte Zivilisten sei zu hoch.

sti/hp (afp, dpa, dapd, rtr)