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Erster Besuch eines ungarischen Premierministers in China nach 44 Jahren

27. August 2003

Premier Medgyessy will bei Gesprächen in Peking einen Durchbruch in den bilateralen Beziehungen erzielen

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Budapest, 26.8.2003, NEPSZABADSAG, ungar., S. 1,3

Premierminister Peter Medgyessy beginnt am Mittwoch (27.8.) einen dreitägigen offiziellen Besuch in China. Wie das Amt des Premierministers mitteilte, will die Delegation einen Durchbruch in den ungarisch-chinesischen Beziehungen erreichen. Wir fragten den Premierminister in einem telefonischen Interview, was er mit einem Durchbruch meine. Peter Medgyessy sagte, allein die Tatsache, dass ein ungarischer Premierminister nach 44 Jahren wieder China besuchen werde, habe eine symbolische Bedeutung. Er warte mit Ungeduld darauf, über die wichtigsten langfristigen Fragen sprechen zu können und für die kommenden Jahre ein Programm zu formulieren. (...)

Der Premierminister erklärte, Ungarn sei sich dessen bewusst, dass es eine Frage der Strategie sei, sich eine Position in China zu erwerben, und nach unserem Beitritt zur Europäischen Union werde dies auch in gewisser Hinsicht umgekehrt gelten.

Wir erwähnten, dass die Kontakte beider Länder dennoch recht dürftig seien und stellten dem Premierminister die Frage, welche Möglichkeiten er für einen Durchbruch sehe. Peter Medgyessy sagte, von allen ostmitteleuropäischen Ländern Europas seien Ungarns Bande zu China am engsten. Für einen wirklichen Durchbruch müsse man jedoch genau über Chinas Entwicklungspläne Bescheid wissen. Unter diesen Plänen hob der Premierminister ein Entwicklungsprogramm für den westlichen Teil Chinas hervor, eine der Prioritäten der heutigen chinesischen Führung.

Der Premierminister erklärte, zur Zeit sei man dabei, im Westen des Landes das größte ungarische Entwicklungsprogramm umzusetzen und die chinesische Regierung fördere Investitionen in dieser Region durch bedeutende Anreize. Ein weiteres attraktives Investitionsziel seien Shanghai und Umgebung. Außer der Erweiterung von Kapitalinvestitionen müsste auch die Zusammenarbeit im Bildungswesen ausgebaut werden. (...) (TS)