1. Zum Inhalt springen
  2. Zur Hauptnavigation springen
  3. Zu weiteren Angeboten der DW springen

Erster Ebola-Fall in den USA diagnostiziert

1. Oktober 2014

Mehr als 3000 Menschen sind in Afrika bereits an Ebola gestorben. Jetzt hat das tödliche Virus auch die USA erreicht. Ein Mann in Texas ist infiziert. Die US-Gesundheitsbehörde beschwichtigt: "alles unter Kontrolle".

https://p.dw.com/p/1DNz5
Texas Health Presbyterian Krankenhaus in Dallas (Foto: Reuters)
Bild: Reuters

Das Virus sei bei einem Mann im US-Bundesstaat Texas festgestellt worden, teilte Tom Frieden, der Direktor der US-Gesundheitsbehörde Centers for Disease Control and Prevention (CDC) mit. Dabei handele es sich um den ersten außerhalb von Westafrika diagnostizierten Ebola-Fall seit Ausbruch der Epidemie, erläuterte Frieden bei einer kurzfristig einberufenen Pressekonferenz.

Ebola eingeschleppt

Der Patient sei vor rund zehn Tagen aus dem westafrikanischen Liberia in die USA gereist. Einige Tage später habe er Symptome entwickelt und sich in ein Krankenhaus begeben. Dort sei er auf eine Isolationsstation gebracht worden. Anhand von Proben sei dann am Dienstag eine Infektion mit Ebola bestätigt worden. Der Patient wird im Texas Health Presbyterian Krankenhaus in Dallas (Artikelbild) behandelt.

Weitere Verdachtsfälle gebe es in den USA derzeit aber nicht. "Ich habe keine Zweifel, dass wir diesen Ebola-Fall kontrollieren werden, so dass die Krankheit sich in diesem Land nicht weiter verbreiten wird", sagte Frieden.

Kontaktpersonen unter Beobachtung

Dennoch sei es nicht auszuschließen, dass der Patient andere Menschen mit Ebola angesteckt habe. Sämtliche Personen, mit denen der Erkrankte seit seiner Ankunft Kontakt gehabt habe, würden nun ausfindig gemacht und unter Beobachtung gestellt. Dabei handele es sich um "eine Handvoll Menschen", hauptsächlich Familienmitglieder, sagte Frieden. Die mit demselben Flugzeug in die USA eingereisten Passagiere seien vermutlich nicht in Gefahr.

Der Patient kam laut CDC aus Liberia in die USA, um Familienmitglieder zu besuchen. Nach derzeitigen Informationen sehe es so aus, als sei der Mann in Westafrika nicht an der Bekämpfung der Epidemie beteiligt gewesen. Wie er sich angesteckt habe, sei bislang nicht bekannt.

CDS-Direktor Dr. Thomas Frieden (Foto: Reuters)
CDS-Direktor Dr. Thomas FriedenBild: Reuters

Bei den anderen Ebola-Patienten, die bereits in den vergangenen Wochen zur Behandlung in die USA geflogen worden waren, war das Virus vor Ort in Westafrika festgestellt worden. Seit Beginn der jüngsten Ebola-Epidemie wurden insgesamt fünf Patienten mit der Krankheit in den Vereinigten Staaten behandelt.

Der Seuche sind laut der jüngsten Bilanz der Weltgesundheitsorganisation (WHO) bislang 3093 Menschen zum Opfer gefallen, davon allein 1830 in Liberia. Die Zahl der Infizierten stieg auf mehr als 6500. Die WHO rechnet aber mit einer hohen Dunkelziffer.

qu/haz (rtr, dpa, APE, afp)