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Erster Taikonaut sicher gelandet

16. Oktober 2003

Chinas erster Raumfahrer ist wohlbehalten zur Erde zurückgekehrt. Nach 21-stündigem Flug landete Yang Liwei an Bord seiner Raumkapsel in der Steppe der Inneren Mongolei.

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Jubel in Peking nach der Rückkehr der RaumfähreBild: AP

Wie das staatliche Fernsehen berichtete, entstieg Yang Minuten nach der Landung der Kapsel ohne Hilfe und winkte der Bergungsmannschaft zu. Die Kapsel war nach dem Eintritt in die Erdatmosphäre an Bremsfallschirmen niedergegangen. Hubschrauber machten sich sofort zur Landestelle auf, die nur fünf Kilometer vom geplanten Zielgebiet entfernt lag.

Der Taikonaut - wie China seine Raumfahrer in Abwandlung des chinesischen Wortes für den Weltraum "taikong" nennt – sollte gleich nach der Landung medizinisch untersucht werden.

Funktionierendes Raumschiff

Der 38-jährige Oberstleutnant Yang umrundete mit dem Raumschiff vom Typ "Shenzhou 5" die Erde 14 Mal. In seinen ersten öffentlichen Worten nach der Landung sagte er laut der amtlichen chinesischen Nachrichtenagentur Xinhua, das Raumschiff habe gut funktioniert. "Ich fühle mit sehr gut und bin stolz auf mein Mutterland". Die Raumfahrtbehörde wertete den ersten bemannten Raumflug Chinas als "einen Erfolg".

China ist damit vier Jahrzehnte nach den ersten bemannten Raumflügen der Sowjetunion und der Vereinigten Staaten das dritte Land, das Menschen mit eigenen Trägerraketen ins All befördern kann. Der erste bemannte Raumflug Chinas war am Mittwoch (15.10.2003) mit einer Trägerrakete vom Weltraumzentrum in der Wüste Gobi um 03.00 Uhr MESZ gestartet worden. Um 00.04 Uhr MESZ am Donnerstag (16.10.2003) trat die Raumkapsel dann wieder in die Erdatmosphäre ein.

"Weltraumheld" Yang

Der Leiter des Programms für bemannte Raumfahrt, Li Jinai, nannte Chinas ersten Astronauten einen "Weltraumhelden". Ministerpräsident Wen Jiabao telefonierte kurz nach der Landung der Raumkapsel von Peking aus mit Yang und gratulierte ihm zu der erfolgreichen Mission.

China plant seinen nächsten bemannten Raumflug in ein bis zwei Jahren. Der Direktor der Ingenieurabteilung der Raumfahrtbehörde, Xie Mingbao, sagte am Donnerstag vor Journalisten in Peking, zunächst sollten die Erfahrungen des Fluges von "Shenzhou 5" ausgewertet werden. Er räumte ein, dass China beim Bau des Raumschiffes von der Sojus-Technologie gelernt habe, doch sei es "sehr viel fortschrittlicher" und größer. "Russland und die Sowjetunion waren in jeder Hinsicht unsere Lehrer."

Er betonte, wie wichtig für China die unabhängige Entwicklung seiner Raumfahrttechnologie ist, doch stehe sein Land bereit für internationale Kooperation. An der Internationalen Raumstation (ISS) ist China nicht beteiligt. (mik)