"Es gab keinen Putsch" | Kundenservice | DW | 04.07.2009
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Kundenservice

"Es gab keinen Putsch"

Der Staatsstreich in Honduras beschäftigt viele DW-WORLD.DE-User. Kommentiert werden auch die Lage im Iran, die Weihe von Priestern durch die Piusbruderschaft sowie die DW-Animation zur früheren innerdeutschen Grenze.

Putsch in Honduras

Ich bin hier in Honduras und kann Ihnen folgendes berichten: Putsch bzw. Staatsstreich? Es gab hier keinen Putsch! Das Militär hat lediglich eine Anordnung des Obersten Gerichtshofes ausgeführt, den Präsidenten abzusetzen. Dieser hatte sich zuvor über Richtersprüche des Gerichtshofes, und über Parlamentsbeschlüsse hinweggesetzt. Abgesehen von der Optik (Militärs nehmen das Staatsoberhaupt mit) würde das in jedem anderen demokratischen Staat ähnlich gehandhabt werden. … Die Macht in Honduras war zudem niemals in Händen der Militärs: die Absetzung war ein Auftrag des Obersten Gerichtshofes und noch am selben Tag wurde der Übergangspräsident vereidigt…Der abgesetzte Präsident Zelaya hat im Volk wesentlich weniger Rückhalt als oftmals dargestellt: Er ist zwar ein Populist, aber mitnichten populär. Das liegt vor allem an seiner Widersprüchlichkeit: Er wurde als konservativer Politiker gewählt und hat in den letzten Monaten eine 180 Grad-Wendung zum Bolivarianismus gemacht (Oliver Lang)

Ich lebe seit 10 Jahren in Honduras und bin stolz, dass die Honduraner die Demokratie bewahrt haben. … Denn was soll in einer Demokratie passieren, wenn der Präsident eines Landes die Verfassung mit Füßsen tritt... die Armee hat hier im Sinne der Demokratie gehandelt... auch wenn es ein Fehler war, Zelaya nicht gleich vor Gericht zu stellen.( Karl Kranich)

Die Absetzung von Präsident Zelaya ist rechtens, da er sich über die Entscheidungen des Obersten Gerichtshofes und des Parlaments hinweggesetzt hat. Sein Versuch der gewaltsamen Durchsetzung des für illegal erklärten Volksentscheids zeigt, was für ein Demokratieverständnis er hat. Die Verurteilung der Absetzung durch seine 'Geistesgenossen' Chavez, Ortega und Morales war absehbar, dass aber auch die USA und Europa gegen eine offenkundige Wiederherstellung der Rechststaatlichkeit Einspruch erheben, ist verwunderlich. (Rolf Rempel)

Lage im Iran

Der Wahlsieg der neuen/alten Regierung des Iran sollte von der internationalen Gemeinschaft mit großer Aufmerksamkeit betrachtet werden. … Natürlich ist es möglich, dass die Wahl tatsächlich legal und gerecht durchgeführt wurde und Ahmadinedschad der legitime Präsident ist und bleibt. Doch kann es sehr gut sein, dass die protestierende Bevölkerung nun um ihr Leben fürchten muss. Tausende Menschen sind für einen 'neuen Iran' eingetreten und müssen nun Angst haben, vom alten Iran verfolgt zu werden. Man muss schon jetzt diplomatisch auf den Präsidenten einwirken, um einen möglichen 'Vergeltungszug" zu verhindern. (Jennifer Seitz)

Priesterweihe durch die Piusbruderschaft

Der Papst hat vollkommen richtig gehandelt und den Dialog zur Einheit in der römisch katholischen Kirche begonnen. Die Kritik an Papst Benedikt XVI. wird von den falschen Personen auf einem unfairen Kampffeld geführt. Es geht den Kritikern nicht um die Piusbruderschaft, sondern um alte Ressentiments dem Papst gegenüber. (Alois Wack)

Wäre es für die katholische Kirche nicht besser, der Papst würde die Piusbruderschaft voll und ganz in die katholische Kirche wieder aufnehmen, auch wenn manche deutsche Bischöfe dies - aus welchen Gründen auch immer - nicht für gut heißen? … sind nicht die glaubenstreuen, traditionsbewussten Katholiken die treueren Anhänger der Kirche? (Andreas Kleber)

Der Papst hätte die Exkommunikation der Piusbrüder niemals aufheben dürfen. Diese Bischöfe wurden damals illegal geweiht. Also sind Priesterweihen, die sie vornehmen, ebenso illegal. Der Papst sollte öffentlich erklären, dass es sich hier nicht um gültige Priester bzw. Diakone handelt. Die Exkommunikation sollte wieder eingesetzt werden. (Thomas Hofer)

Deutsche-Welle-Animation der innerdeutschen Grenze

1985 habe ich die innerdeutsche Grenze bei einem Besuch der DDR erlebt. Ich empfand die Prozedur an der Grenze durch die DDR-Organe empörend, erniedrigend und schäbig. Gut, dass dieses Regime endlich verschwunden ist. (Gerhard Blees)

Als ich in Salzburg im Jahre 1975 als Student aus den USA ein Schuljahr verbrachte, wollte ich in den Ferien Berlin besichtigen, habe aber leider die Sondergenehmigung nicht bekommen. Deshalb habe ich Verwandte in Prag besucht. Jedes Mal beim Grenzenüberqueren erlebte ich erschütternde Angst. 1979 habe ich auch in Moskau studiert und das Erschrecken wieder erlebt. Ich habe mich öfter mit Studenten aus der DDR in Moskau unterhalten, da ich Deutsch und Russisch kann. Die Zeit war schrecklich. Das Regime war unmenschlich. (Jim Peters)