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ETA wirft Schatten auf Sonnenparadies

10. August 2009

Nach neuen Bombenanschlägen auf der spanischen Ferieninsel Mallorca ist die ungetrübte Urlaubsfreude der Anspannung gewichen. Das Auswärtige Amt in Berlin rät Reisenden zur Vorsicht.

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Strandabschnitt Palma de Mallorca (Foto: AP)
Vorübergehend gesperrt: Strandabschnitt in PalmaBild: AP

Die jüngsten Bombenanschläge der baskischen Terror-Organisation ETA wurden in Spanien einhellig verurteilt. "Dieser Bande von Mördern und Verbrechern wird es nicht gelingen, das demokratische Leben in Spanien oder die Normalität auf der Insel zu beeinträchtigen", erklärte König Juan Carlos in der Nacht zum Montag (10.08.2009). Ähnlich äußerten sich Vertreter der großen politischen Parteien.

Drei Explosionen, kaum Schäden

Polizisten vor dem Restaurant 'La Rigoletta' (Foto: AP)
Eines der Anschlagsziele: Das Restaurant 'La Rigoletta'Bild: AP

Zehn Tage nach dem tödlichen Attentat auf Polizisten hatte die ETA am Sonntag insgesamt drei Sprengsätze auf Mallorca zur Explosion gebracht. Zwei Bomben detonierten in Restaurants am Rande der Inselhauptstadt Palma, ein dritter Sprengsatz in einem unterirdischen Einkaufszentrum im Stadtzentrum. Die Bomben waren allerdings von geringer Sprengkraft und richteten kaum Schäden an. Menschen wurden nicht verletzt. Die ETA hatte vor den Anschlägen telefonisch eine Warnung abgegeben.

Aktualisierter Reisehinweis

Das Auswärtige Amt in Berlin empfahl Mallorca-Touristen, sich umsichtig zu verhalten. "Reisende werden gebeten, den Anweisungen der örtlichen Sicherheitsbehörden Folge zu leisten und Menschenansammlungen zu meiden", heißt es in den aktualisierten Reisehinweisen für Spanien. Durch Sicherheitsmaßnahmen der spanischen Behörden könne es erneut zu Beeinträchtigungen kommen. Bei Fragen sollten sich Urlauber an den Reiseveranstalter oder ihre Fluggesellschaft wenden, sagte ein Sprecher des Auswärtigen Amtes.

Erst am 30. Juli war im Ferienort Palmanova im Westen Mallorcas eine Autobombe vor einer Polizeikaserne explodiert. Dabei waren zwei Beamte der Guardia Civil getötet worden. Auf der Jagd nach den Tätern hatten die spanischen Behörden alle Flug- und Seehäfen der Insel abgeriegelt, was zu massiven Verspätungen im Reiseverkehr führte. Doch die Großfahndung brachte bisher keinen Erfolg. Ob sich die Attentäter noch auf der Insel befinden, ist unklar.

Touristen-Magnet Balearen

Strand auf Mallorca (Foto: dpa)
Bei Deutschen sehr beliebt: Strandurlaub auf MallorcaBild: picture-alliance/ ZB

Mallorca ist eines der beliebtesten Reiseziele in Europa. Allein aus Deutschland befinden sich derzeit schätzungsweise mehr als 100.000 Urlauber auf Mallorca und den anderen Balearen-Inseln. Trotz der Anschläge rechnen Experten kurzfristig nicht mit großen Auswirkungen auf die Reiselust der Deutschen. Auch nach dem ersten ETA-Anschlag in Palmanova war der Besucherstrom nach Mallorca nicht abgerissen. (wa/uh/dpa/rtr/ap/afp)