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EU wehrt sich gegen US-Zölle auf Stahlimporte

10. Juni 2002

US-Importe sollen mit bis zu 100prozentigen Strafzöllen belegt werden. Betroffen sind unter anderem Textilien.

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Die Gegenmaßnahmen können nach den Regeln der
Welthandelsorganisation (WTO) am 18. Juni in Kraft treten. Über ihre Anwendung will soll aber noch gesondert entschieden werden.
Die Maßnahmen der EU gliedern sich in zwei Listen. Die Liste, die als erste angewendet werden soll, sieht Zölle im Umfang von 378 Millionen Euro vor. Darin enthalten sind Zitrusfrüchte, Reis, T-Shirts, Herren- und Damenkonfektion, Bettwäsche, Billiard- und Spielcasino-Möbel und Stahlprodukte.
Die zweite, umfangreichere Liste hat einen Zollwert von 606 Millionen Euro. Sie könnte dann angewendet werden, wenn ein Schiedsgericht der WTO die US-Zölle auf Stahlerzeugnisse als illegal einstufen sollte. Eine Entscheidung darüber wird nicht vor 2003 erwartet.
Im März hatten die USA beschlossen, Stahlimporte mit bis zu 30prozentigen Zöllen zu belegen. Der EU-Stahlindustrie sei dadurch ein Schaden in Höhe von 2,4 Milliarden Dollar entstanden, so die Brüsseler Behörden.
Sollten die USA jedoch eine akzeptablen Ausgleich für die Stahlzölle anbieten, so ist die EU bereit, auf Gegenmaßnahmen zu verzichten.
Die Europäische Union ihrerseits hatte bereits Ende März gegen Drittstaaten Importbeschränkungen mit Schutzzöllen von bis zu 26 Prozent erlassen, um eine Überschwemmung des EU-Marktes zu verhindern.