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Libyen: Unabhängige Nachrichtenagentur

Vera Tellmann19. November 2015

Ein Netz aus Korrespondenten soll in Libyen für unabhängige Nachrichten sorgen. Die von EU und DW Akademie aufgebaute Libyan Cloud News Agency (LCNA) nutzt Satellitentechnik und eine „Cloud“. Eine Chance für das Land.

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Journalisten-Training der DW Akademie für die LCNABild: DW Akademie

Die noch bestehenden libyschen Medienhäuser unterliegen einer strikten Zensur oder können nur sehr eingeschränkt lokal berichten. Die libysche Bevölkerung und ausländische Medienhäuser beziehen so gut wie keine Informationen mehr aus dem nordafrikanischen Staat. Vor diesem Hintergrund entstand das Konzept für eine unabhängige Nachrichtenagentur, die mit einem umfassenden Korrespondentennetz aus allen Landessteilen Libyens Meldungen für in- und ausländische Medien produziert. Die LCNA wurde im Rahmen eines EU-Projekts, das auf die Unterstützung libyscher Medien und Journalisten abzielt, entwickelt. Das Projektbudget betrug 2,7 Millionen Euro. Am 19. November werden der Direktor der DW Akademie, Christian Gramsch, und die Botschafterin der EU-Delegation in Libyen, Nataliya Apostolova, die Geschäftsführung der LCNA offiziell an Tarek Al Huni übergeben. Die Veranstaltung findet in der Landesvertretung NRW in Brüssel statt.

Tarek al Huni
LCNA-Chefredakteur Tarek Al HuniBild: DW/M. Belz

„Für ein Krisengebiet wie Libyen benötigen wir dringend unabhängige, unparteiische und verlässliche Informationen aus dem Land selbst“, erläuterte Nataliya Apostolova die Motivation von EU-Kommission und DW Akademie, den Aufbau der LCNA zu unterstützen.

„Die LCNA ist sehr wichtig, um wieder ein differenziertes Bild von Libyen zu erhalten. Vor allem wird sie dazu beitragen, dass die libysche Bevölkerung wieder verlässliche Informationen über ihr eigenes Land erhält“, so Christian Gramsch.

„Libyer brauchen Informationen aus Libyen und von Libyern. Das ist für einen demokratischen Neubeginn unerlässlich“, sagte Tarek Al Huni, Chefredakteur der LCNA, und ergänzte: „Mein Team in Tunis und unsere 100 Reporter überall in Libyen danken der EU für die Finanzierung unseres Projekts und der DW Akademie für die journalistische Ausbildung und technische Entwicklung der LCNA.“

Mit dem offiziellen Startschuss endet die bisherige finanzielle Entwicklungskooperation mit der EU. Künftig soll sich die Nachrichtenagentur über Abonnenten – nationale und internationale Nachrichtenagenturen und Medienhäuser – finanzieren.