1. Zum Inhalt springen
  2. Zur Hauptnavigation springen
  3. Zu weiteren Angeboten der DW springen

EM der NBA-Stars

1. September 2011

Nowitzki, Gasol, Parker – Superstars der amerikanischen Profiliga NBA geben sich bei der EM in Litauen ein Stelldichein. Grund ist der andauernde Arbeitskampf in der besten Basketball-Liga der Welt.

https://p.dw.com/p/12Qx5
Dirk Nowitzki mit NBA-Pokal (Foto: AP)
NBA-Meister Dirk NowitzkiBild: AP
Der deutsche Nationalspieler Chris Kaman (Foto: AP)
Chris Kaman, seit drei Jahren DeutscherBild: AP

Die Basketballfans in Europa freuen sich über den Arbeitskampf in den USA. Weil die nordamerikanische Profiliga NBA und ihre Spieler sich bisher nicht auf die Verteilung der Milliarden-Gelder einigen konnten, sperrten die Clubs ihre Profis aus. Die haben nun genügend Zeit. Nicht zuletzt deshalb tummeln sich in Litauen so viele NBA-Stars wie selten zuvor bei einer Europameisterschaft. "Es wird eine ganz starke EM", prophezeite Deutschlands Superstar Dirk Nowitzki schon vor dem Auftaktsieg der deutschen Nationalmannschaft gegen Israel (91:64) zu Beginn des Turniers am Mittwoch (31.08.2011). Neben dem 33-Jährigen, der in diesem Jahr erstmals in seiner Karriere mit den Dallas Mavericks den NBA-Meistertitel gewonnen hatte und zum wertvollsten Spieler der Finals gewählt worden war, steht mit Chris Kaman ein weiterer NBA-Profi im deutschen Team. "Er ist der stärkste Center, mit dem ich in der Nationalmannschaft je zusammengespielt habe", lobt Nowitzki seinen 2,13 Meter großen Teamkollegen. Kaman, der bei den Los Angeles Clippers sein Geld verdient, war vor drei Jahren vor den Olympischen Spielen in Peking eingebürgert worden. "Chris ist ein Monster unter dem Korb", schwärmt Nowitzki.

Spanien mit sechs NBA-Profis

Die Favoritenrolle bei der EM liegt nach seiner Einschätzung jedoch nicht bei der deutschen, sondern einer anderen Mannschaft: "Spanien, ohne Wenn und Aber". Die Titelverteidiger von der iberischen Halbinsel haben gleich sechs NBA-Stars im Aufgebot. Die Brüder Pau und Marc Gasol, Rudy Fernandez, Jose Calderon, Rickey Rubio und Serge Ibaka sollen den Titel erneut nach Spanien holen. Einfach wird das nicht, denn auch die stärksten Konkurrenten können auf ihre NBA-Spieler zurückgreifen. Frankreich hat neben Superstar Tony Parker von den San Antonio Spurs drei weitere Profis der US-Liga in seinen Reihen. Italien startet mit drei NBA-Spielern, ebenso Vizeweltmeister Türkei. Selbst Außenseiter wie Großbritannien oder Georgien bieten je einen Basketballer aus der NBA auf.

Dirk Nowitzki unter dem Korb (Foto: AP)
Auf Dirk Nowitzki ruhen die Hoffnungen der deutschen Basketballfans bei der EM in LitauenBild: AP

Ziel Olympia 2012

Europa, meint Dirk Nowitzki, brauche sich vor den USA nicht zu verstecken: "Hier wird schon lange Basketball auf einem absoluten Top-Niveau gespielt. Bestes Beispiel war das olympische Endspiel von 2008, als Spanien fast gegen ein US-Team mit allen NBA-Stars gewonnen hätte." Nowitzki trägt erstmals seit drei Jahren wieder das Nationaltrikot. Er soll Deutschland erneut zu den Olympischen Spielen führen. Die beiden Finalisten der EM lösen automatisch das Ticket für London 2012. Die Teams auf den Plätzen drei bis sechs nehmen an einem vorolympischen Qualifikationsturnier teil.

Nowitzki glaubt nicht an Saison-Absage

Vielleicht haben Nowitzki und die anderen NBA-Profis noch viel Zeit, sich auf den Basketball in Europa zu konzentrieren. Billy Hunter, Chef der Spielerorganisation NBPA, hält eine Absage der kompletten Saison für möglich. Dirk Nowitzki glaubt jedoch nicht an ein ganzes Jahr ohne NBA: "Wenn die ersten Spiele abgesagt werden, vermissen die ersten Spieler ihren Gehalts-Scheck. Dann wird ernster verhandelt." Bisher kassierten die Profis 57 Prozent der NBA-Einnahmen in Höhe von 4,3 Milliarden US-Dollar. Die Clubs wollen diesen Anteil deutlich senken, nachdem einige Vereine in der vergangenen Saison Verluste gemacht haben.

Autor: Stefan Nestler
Redaktion: Friedel Taube