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Europas Haltung zur Afghanistan-Strategie

2. Dezember 2009

Die Ankündigung von US-Präsident Barack Obama, die Truppen in Afghanistan zu verstärken, setzt die europäischen Regierungen unter Zugzwang. Im DW-WORLD.DE-Interview ist dazu der Europa-Experte Jan Techau.

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Ein US-Soldat in Afghanistan (21.09.2009/AP Photo/Brennan Linsley)
Die USA wollen mehr Soldaten nach Afghanistan schicken. Zieht Europa mit?Bild: AP

30.000 Soldaten zusätzlich möchte US-Präsident Obama nach Afghanistan schicken – und bringt damit europäische Regierungen in Bedrängnis. Bislang haben nur Großbritannien und Polen angekündigt, dem amerikanischen Beispiel zu folgen. London will 500 Soldaten zusätzlich an den Hindukusch schicken, in Warschau ist von 600 Mann mehr die Rede.

Frankreichs Staatspräsident Sarkozy kündigte dagegen an, Paris werde über eine Verstärkung des militärischen Engagements erst nach der Afghanistan-Konferenz Ende Januar 2010 entscheiden. Bundeskanzlerin Angela Merkel hatte bereits zu Wochenbeginn erklärt, die Bundesregierung wollte zuerst die Ergebnisse der dortigen Beratungen abwarten.

Obama hat mit seiner Rede auch die Debatte über einen Abzug aus Afghanistan neu entfacht. Der US-Präsident kündigte an, bereits im Sommer 2011 mit dem Rückzug der US-Truppen beginnen zu wollen. In der niederländischen Regierung ist deshalb ein Streit entbrannt. Die mitregierenden Sozialdemokraten wollen wie die Mehrheit des Parlaments die niederländischen Soldaten bereits vom kommenden Jahr zurückholen. Die Christdemokraten jedoch wollen die Truppen vorläufig am Hindukusch belassen.

Im Interview

Jan Techau Programmleiter Alfred von Oppenheim-Zentrum für Europäische Zukunftsfragen www.dgap.org
Jan Techau, Deutsche Gesellschaft für Auswärtige PolitikBild: DGAP

Jan Techau, geboren 1972, leitet seit September 2006 das Alfred von Oppenheim-Zentrum für Europäische Zukunftsfragen (AOZ) der Deutschen Gesellschaft für Auswärtige Politik.

Von 2003 bis 2006 war Jan Techau als Grundsatzreferent im Bundesministerium der Verteidigung (BMVg) tätig. Zuvor arbeitet er von 2001 bis 2003 als sicherheitspolitischer Korrespondent für die Medien der Bundeswehr im Presse- und Informationsstab des BMVg.

Autor: Peter Heilbrunner
Redaktion: Mareike Röwekamp