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Ex-IRA-Mann darf auf Wahlerfolg hoffen

24. Mai 2014

Nach den Niederländern und Briten haben auch die Iren ihre Europa-Abgeordneten gewählt. Abgestimmt wird in einigen Ländern auch an diesem Samstag, ehe dann am Sonntag die meisten Europäer die Wahl haben.

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Gerry Adams vor Wahllokal in Irland (Foto: Reuters)
Bild: Reuters

Im Rennen um die elf Mandate Irlands im Europaparlament wird ein starkes Abschneiden der linksgerichteten Sinn-Fein-Partei erwartet. Die von Gerry Adams (Artikelbild) geführte Sinn Fein gilt als politischer Arm der IRA, die drei Jahrzehnte lang gewaltsam für den Anschluss Nordirlands an die mehrheitlich katholische Republik Irland kämpfte.

In Irland waren EU-Abstimmungen schon häufiger zum Protest gegen die Politik der Regierung in Dublin genutzt worden, die derzeit vom konservativen Ministerpräsidenten Enda Kenny geführt wird. Prognosen auf der Basis von Nachwahlbefragungen sollen an diesem Samstag bekanntgegeben werden. In Irland, wo gleichzeitig mit der Europawahl auch Kommunalwahlen stattfanden, zeichnete sich nach Angaben des Fernsehsenders RTE eine vergleichsweise hohe Wahlbeteiligung von mehr als 50 Prozent ab.

Wahlmüde Tschechen?

Am Freitag wurde auch in Tschechien gewählt, dort haben die Wähler an diesem Samstag noch einen zweiten Tag die Chance zur Stimmabgabe. Im deutschen Nachbarland gilt die Abstimmung als Test für den neuen europafreundlichen Kurs der erst seit Januar regierenden Mitte-Links-Koalition. Erste Trends werden für Samstagvormittag erwartet. Nach ersten Berichten aus Wahllokalen zeichnete sich in Tschechien eine nochmals geringere Beteiligung als bei der Europawahl vor fünf Jahren ab. Staatspräsident Milos Zeman bedauerte bei der Abgabe seiner Stimme in Prag, dass die Wähler EU-Themen nicht ernst genug nähmen.

An diesem Samstag sind auch die Bürger in Lettland, der Slowakei und dem kleinsten EU-Mitgliedsland Malta zur Wahl aufgerufen. Das Gros der Unionsbürger stimmt erst am Sonntag ab. Dann wird in 21 Staaten gewählt - auch in Deutschland.

Schlappe und Erfolg für EU-Gegner

In den Niederlanden musste die rechtsgerichtete "Partei für die Freiheit" (PVV) von EU-Gegner Geert Wilders Verluste hinnehmen. Einer Prognose zufolge landete sie am Donnerstag mit 12,2 Prozent der Stimmen hinter der linksliberalen D66 (15,6), den Christdemokraten (15,2) und der rechtsliberalen VVD von Ministerpräsident Mark Rutte (12,3). In Großbritannien schreckte hingegen die anti-europäische UKIP die etablierten Parteien auf. Prognosen zur Europawahl gab es zwar nicht, bei den parallel stattfindenden Kommunalwahlen nahm die UKIP mit ihrem Vorsitzenden Nigel Farage jedoch vor allem den Konservativen um Premierminister David Cameron Stimmen ab.

Offizielle Ergebnisse gibt es in allen EU-Staaten erst, wenn alle Länder abgestimmt haben - am Sonntag nach Schließung der letzten Wahllokale in Italien um 23 Uhr Mitteleuropäischer Sommerzeit (MESZ).

wa/qu (dpa, afp)