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'Evet' heißt 'Ich will'

17. August 2008

Was ziehe ich bloß an? Diese Frage stellt sich seufzend wohl jede Braut die ihrem großen Tag entgegen fiebert. In Dortmund zeigt eine Ausstellung deutsche und türkische Hochzeitsmoden.

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Deutsch-türkische Hochzeit in HannoverBild: dpa

Eleganter Schmuck, feinstes Tischgeschirr aber vor allem edle Roben aus Seide, Gold und Taft für die Braut und feierliche Anzüge für den Bräutigam – so festlich ging es im Dortmunder Museum für Kunst und Kulturgeschichte schon lange nicht mehr zu. Rund 500 Ausstellungsobjekte – viele von ihnen noch nie öffentlich präsentiert – führen die Besucher auf eine Entdeckungsreise. Gezeigt werden Moden und Rituale rund um Hochzeitsfeste von 1800 bis heute.

Hochzeitsensemble Dortmund 1967
Hochzeitsensemble Dortmund 1967Bild: MKK Dortmund

Vielfalt zweier Kulturen

Gerade die Gegenüberstellung zweier Kulturen mache den besonderen Reiz aus, sagt Petra Hesse-Mohr von den Reiss-Engelhorn Museen in Mannheim, die das Projekt gemeinsam mit ihren Dortmunder Kollegen realisiert hat. Aber was die Pracht der Kleidung betreffe, so seien die Gewänder aus der Türkei einfach unübertroffen. "Mich beeindrucken besonders bestimmte türkische Hochzeitsmäntel, zum Beispiel ein Mantel, der hinten eine lange vorne zwei lange Schleppen hat", schwärmt Hesse Mohr. "Die Kleider sind extrem reich bestickt und wirken wirklich sehr opulent und repräsentativ, gleichzeitig aber auch zierlich, weil sie mit Spitzen verziert sind."

Ihre Kollegin Gisela Framke ergänzt, man habe traditionelle und modische Kleider ausgesucht, ländliche und städtische Modelle. "Und auch Couturiers aus Deutschland und der Türkei sind mit dabei."

Brauttracht aus Keles
Brauttracht aus KelesBild: MKK Dortmund

Roben und Accessoires

Insgesamt sind fast hundert Hochzeitsroben zu sehen. Dazu Schmuck, Schuhe, Kopfbedeckungen, modische Accessoires und Geschenke.Zu den besonders wertvollen Stücken zählen ein mit Juwelen und Edelsteinen besetzter Fächer, goldene Schläfengehänge und ein goldener Gürtel aus dem Topkapi-Museum ind Istanbul, sowie kostbare Roben aus der Zeit des frühen 19. Jahrhunderts aus türkischen wie deutschen Museen.

Begleitprogramm zur Ausstellung

Im Lichthof des Museums können die Besucher zudem an einer Medienstation Fotografien und Videoaufnahmen von
Hochzeiten in Deutschland 2007 betrachten oder den authentischen Erinnerungen türkischer Mitbürger von 1959 bis heute lauschen.

Wie haben sich die Hochzeitstraditionen und -riten im Laufe
der Zeit in beiden Kulturen verändert? Auch dies wird thematisiert. Und schließlich die Frage: Warum heiraten Menschen überhaupt? Die Ausstellung vermittelt zudem Informationen über das Eherecht in Deutschland und der Türkei und sie zeigt anschaulich, wie unterschiedlich türkische und deutsche Hochzeiten überhaupt ablaufen.

Ein abwechslungsreiches Begleitprogramm mit Konzerten, Kabarett- und Theateraufführungen, Führungen und Vorträgen lädt ergänzend bis zum 25.Januar 2009 zu einer Begegnung beider Hochzeitskulturen ein.