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Führender Taliban im Swat-Tal festgenommen

11. September 2009

Pakistans Militär hat den Taliban einen schweren Schlag versetzt: Im Swat-Tal nahmen Sicherheitskräfte hochrangige Mitglieder der radikalen Islamisten fest. Andernorts wächst dagegen der Einfluss der Taliban.

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Taliban-Sprecher Muslim Khan (Foto: AP)
Taliban-Sprecher Muslim KhanBild: AP

Im pakistanischen Swat-Tal gelang den dortigen Sicherheitskräften ein Schlag gegen die Taliban. Fünf ranghohe Aufständische, darunter auch der regionale Taliban-Sprecher Muslim Khan, seien gefasst worden, teilte ein pakistanischer Armeesprecher am Freitag (11.09.2009) mit. Auf Khan war ein Kopfgeld von umgerechnet 87.000 Euro ausgesetzt.

Blutige Offensive gegen Islamisten

Muslim Khan gilt als enger Vertrauter des Taliban-Führers Maulana Fazlullah, dessen Milizen zu Jahresbeginn vorübergehend die Kontrolle über das Swat-Tal sowie angrenzende Distrikte übernommen hatten. Nach einem gescheiterten Friedensabkommen hatte das Militär im April eine knapp dreimonatige Großoffensive gestartet und die Taliban aus der nordwestlich von Islamabad gelegenen Gebirgsregion zurückgedrängt. Dabei waren etwa 2000 Aufständische und mehr als 300 Regierungssoldaten getötet worden.

Taliban-Einfluss in Afghanistan steigt

Nach Einschätzung des Forschungsinstituts "International Council on Security and Development" (ICOS) sind die Taliban mittlerweile wieder in fast ganz Afghanistan aktiv. Seit dem vergangenen November seien sie in 80 Prozent des Landes "permanent" präsent, teilte das in London ansässige Institut mit. In weiteren 17 Prozent des Landes gebe es "substanzielle" Aktivitäten der Taliban. Ein Jahr zuvor seien die Taliban noch in lediglich 54 Prozent des Landes aktiv gewesen, heißt es in der Studie.

US-Soldaten patrouillieren (Foto: AP)
In ganz Afghanistan gewinnen die Taliban Einfluss - ungeachtet der ISAF-TruppenBild: AP

Auch in bislang eher friedlichen Gebieten im Westen und Norden des Landes habe sich der Einfluss der Taliban ausgeweitet, vor allem in der Provinz Kundus, in der die Bundeswehr stationiert ist. Das ICOS definiert "permanente" Präsenz als einen oder mehr Anschläge in der Woche, "substanzielle" Präsenz als durchschnittlich einen oder mehr Anschläge pro Monat. Die Taliban waren vor acht Jahren gestürzt worden. (mm/gri/dpa/afp/ap/rtr)