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Milliarden-Dollar-Spritze

17. April 2009

Zwischen Armut und dem Entstehen von Terrorismus gibt es einen Zusammenhang. Dies lässt sich gut in Pakistan studieren. Allein Japan und die USA wollen das Land deshalb mit je einer Milliarde Dollar unterstützen.

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Während der pakistanische Präsident Asif Ali Zardari auf der Geberkonferenz in einem Hotel in Tokio eine Rede hält, hört der japanische Ministerpräsident Taro Aso aufmerksam zu (Foto: AP)
Pakistans Präsident Zardari (rechts) kann mit guten Nachrichten heimreisenBild: AP

Japan und die USA gaben sich spendabel – allerdings nicht ohne Eigennutz. Beide Länder werden dem Krisenstaat Pakistan jeweils eine Milliarde Dollar an Hilfen zur Verfügung stellen, um die innere Stabilität des Landes zu fördern. Das hatten die Staaten schon im Vorfeld der Geberkonferenz in Tokio bekannt gegeben. Das Geld der USA solle in einem Zeitraum von zwei Jahren bereitgestellt werden und die Zahlung müsse noch vom Kongress beschlossen werden, sagte der amerikanische Pakistan-Beauftragte Richard Holbrooke. Es sei auch nur als Vorschuss zu verstehen auf ein geplantes Hilfsprogramm in einem noch größeren Umfang.

Porträtfoto des US-Beauftragten für Afghanistan und Pakistan Richard Holbrooke (Foto: AP)
Der US-Beauftragte für Pakistan, Holbrooke, kündigte schon im Vorfeld Geldspritzen anBild: AP

Vor allem die USA wollen Pakistan unterstützen

Der US-Plan sieht vor, Pakistan über 15 Jahre jährlich anderthalb Milliarden Dollar zur Verfügung zu stellen. Mit dem Geld sollen Schulen und Infrastrukturprojekte bezahlt werden, um die Demokratie zu stärken. Die US-Regierung unter Präsident Barack Obama hat in ihrer neuen Afghanistan-Strategie der verstärkten Zusammenarbeit mit Pakistan eine zentrale Rolle zugedacht. Der japanische Ministerpräsident Taro Aso sieht dies ähnlich. Pakistan komme eine "äußerst wichtige" Rolle im Kampf gegen Terrorismus und Extremismus zu, so Aso.

Fünf Milliarden Dollar für Pakistan

Gebäude der Weltbank in Washington (Foto: dpa)
Die Weltbank mit Sitz in Washington unterstützte die Geberkonferenz in TokioBild: picture-alliance/dpa

Vier bis sechs Milliarden Dollar Hilfen hatten sich die Organisatoren des Treffens, die Weltbank und Japan, von der Konferenz erhofft. Am Ende kamen fünf Milliarden Dollar heraus. Auch die Europäische Union zählt zu den großen Geldgebern. In einer gemeinsamen Schlusserklärung betonten die Delegierten ihre "starke Unterstützung" für die Regierung von Pakistan.

Zardari forderte Hilfe des Auslands ein

Insgesamt waren in der japanischen Hauptstadt Delegierte von rund 30 Ländern und fast 20 internationalen Organisationen vertreten. Auch der pakistanische Präsident Asif Ali Zardari war nach Tokio gekommen. Er kann sich von dem Verlauf der Geberkonferenz bestätigt fühlen. Zardari hatte auf der Konferenz hervorgehoben, dass der Kampf gegen Terrorismus nicht nur eine innere Angelegenheit seines Landes sei: Er wandte sich direkt an die Delegierten und erklärte: "Wenn wir Verlierer sind, verlieren Sie auch. Wenn wir Verlierer sind, ist die Welt ein Verlierer".

Bundesentwicklungsministerin Heidemarie Wieczorek-Zeul will Pakistan aber nicht völlig aus der Verantwortung lassen. In einem Rundfunkinterview ermahnte sie die pakistanische Regierung, sich nicht in politischen Machtkämpfen zu "verzetteln". So ganz ohne Gegenleistung soll Pakistan die Finanzhilfe also nicht bekommen. (La/mag/dpa/afp)