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Fünf Präsidenten in nicht einmal zwei Wochen

2. Januar 2002

Eine Chronologie der politischen Wirren in Argentinien

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19. Dezember 2001: In der Hauptstadt Buenos Aires kommt es aus Protest gegen die verheerende Wirtschaftslage zu Plünderungen. Bei Zusammenstößen werden zehn Menschen getötet. Präsident Fernando de la Rua verhängt einen 30-tägigen Ausnahmezustand.

20. Dezember: Polizei und Demonstranten liefern sich
Straßenschlachten, bei denen erneut zahlreiche Menschen getötet werden. Insgesamt kommen zwischen 19. Dezember und Anfang Januar 30 Menschen ums Leben, hunderte werden verletzt. De la Rua nimmt den Rücktritt von Wirtschaftsminister Domingo Cavallo an. Auch der
Präsident reicht seinen Rücktritt ein, nachdem die Peronisten - die in beiden Parlamentskammern die stärkste Fraktion stellen - die Bildung einer Regierung der Nationalen Einheit zurückweisen.

21. Dezember: Das Parlament nimmt de la Ruas Rücktritt an und ernennt Senatspräsident Ramon Puerta für 48 Stunden zum Interimspräsidenten.

23. Dezember: Der peronistische Gouverneur Adolfo Rodríguez Saá wird zum neuen Übergangspräsidenten gewählt, die Neuwahl des Staatschefs auf den 3. März angesetzt. Saá kündigt einen Rückzahlungsstopp für sämtliche Auslandsschulden, die Einführung einer neuen Währung und einen Sozialplan zur Schaffung von einer
Million Arbeitsplätzen an.

28. Dezember: Tausende Menschen protestieren in Buenos Aires gegen die Sperrung ihrer Bankkonten. Sie fordern den Rücktritt aller korrupten Minister und die Auflösung des Obersten Gerichtshofs.

29. Dezember: Demonstranten stürmen das Parlamentsgebäude. Bei nächtelangen Auseinandersetzungen werden zwölf Polizisten verletzt. Saá beruft die peronistischen Provinzgouverneure zu Beratungen ein.

30. Dezember: Nur fünf der 14 Gouverneure kommen. Saá tritt unter Hinweis auf mangelnde Unterstützung zurück.

31. Dezember: Der Präsident des Abgeordnetenhauses, Eduardo Camano, übernimmt für 48 Stunden die Interims-Präsidentschaft.

1. Januar 2002: Das Parlament wählt Duhalde zum neuen Staatschef. Die Abgeordneten beschließen, dass er sein Amt bis zum Ende der Legislaturperiode Ende 2003 ausüben soll. Duhalde bekräftigt in seiner Antrittsrede das Schuldenmoratorium und verkündet das Ende der Bindung des Peso an den US-Dollar.