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Für Flüchtlinge aus Afrika das "Meer des Todes"

31. Januar 2012

Das Mittelmeer war 2011 für Flüchtlinge das "tödlichste Gewässer" der Welt: 1500 Menschen sind nach UN-Angaben bei der Überfahrt nach Europa ertrunken oder werden vermisst. Die meisten aus Libyen oder Tunesien.

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Vollbesetztes Flüchtlingsboot vor den Kanarischen Inseln (Foto:AP)
Vollbesetztes Flüchtlingsboot vor den Kanarischen InselnBild: AP

Das tödlichste Jahr seit Beginn der Statistik 2006, resümierte die Sprecherin des UN-Flüchtlingshilfswerkes UNHCR in Genf. Überlebende hätten erschütternde Szenen bei gefährlichen Transfers in völlig unzulänglichen Booten geschildert, berichtete Sybella Wilkes. Die Flüchtlinge bezahlten hohe Summen an die Schlepper, seien oft auf den Booten der Gewalt der Schmuggler ausgesetzt. Es seien auch Passagiere über Bord geworfen worden.

Wilkes bekräftigte den eindringlichen Appell an die Kapitäne, "wachsam zu sein und ihrer Pflicht zur Rettung von Seefahrzeugen in Not nachzukommen". Die Mittelmeer-Region habe 2011 nach Erkenntnissen der Organisation nicht nur hinsichtlich der Todesfälle unter den Flüchtlingen, sondern auch bei ihrer Gesamtzahl einen traurigen Rekord erlebt.

Auch Folge des "arabischen Frühlings"

58.000 Menschen seien 2011 auf diesem Weg nach Europa gekommen - 4000 mehr als im bisherigen Rekordjahr 2008. Mit 56.000 gingen die weitaus meisten Menschen in Italien an Land. Sie seien vor allem "Migranten und keine Asylsuchenden" gewesen.

In den Jahren 2009 und 2010 hätten verschärfte Grenzkontrollen durch Griechenland, Italien und Malta zunächst einen Rückgang der Flüchtlingszahlen bewirkt. Durch den "arabischen Frühling", den Kollaps der Regimes in Tunesien und Libyen, hätten aber wieder viel mehr Menschen die Flucht gewagt und sich auf den illegalen Weg nach Europa gemacht.

sc/wa (dpa,afp,kna,epd)