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Falklands-Referendum birgt Zündstoff

10. März 2013

Die Bewohner der Falklandinseln im Südatlantik entscheiden darüber, ob die Inselgruppe weiterhin britisches Überseegebiet bleiben soll. Die Abstimmung dürfte den jahrhundertealten Konflikt mit Argentinien neu befeuern.

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Haus mit Flagge der Falklandinseln (Foto: Reuters)
Bild: Reuters

Vor mehr als 30 Jahren lieferten sich Großbritannien und Argentinien einen kurzen, aber äußerst blutigen Krieg um eine weitgehend unbewohnte Inselgruppe im Südatlantik. Fast 650 tote Argentinier und 255 tote Briten - so lautete die Bilanz der 74-tägigen Kämpfe um die Falklandinseln, die für das südamerikanische Land mit einer Niederlage endeten.

Auf politischer Ebene dauert der Streit um die Inseln, die Argentinien Malvinas nennt, bis heute an. An diesem Sonntag und am Montag (10. und 11.03.2013) haben nun rund 1500 wahlberechtigte Inselbewohner das Wort.

Politische Ohrfeige

Das Referendum, das von den Bewohnern selbst in die Wege geleitet wurde, hat nach Einschätzung von Beobachtern letztlich nur einen Sinn und Zweck: der argentinischen Präsidentin Cristina Fernández de Kirchner eine schallende politische Ohrfeige zu erteilen. Die Volksabstimmung werde in einer "klaren, demokratischen und unanfechtbaren Weise demonstrieren, wie die Menschen auf den Falklandinseln ihr Leben zu führen wünschen", betonte die Lokalregierung des Archipels an.

Karte Falklandinseln (Grafik: DW)
Östlich der Südspitze von Argentinien: die etwa 200 Falklandinseln

"Illegal"

Argentinien hat bereits angekündigt, das Resultat dieses "illegalen" Referendums nicht anzuerkennen. Die britische Nationalität sei den Inseln von Außen "eingepflanzt" worden, als die europäische Kolonialmacht die Malvinas 1833 besetzt und ihre argentinischen Einwohner vertrieben habe, so Außenminister Héctor Timerman.

Seit einigen Monaten hat sich der nunmehr fast 200 Jahre währende Streit um die Inselgruppe wieder verschärft. Hintergrund ist vor allem die Ölsuche britischer Unternehmen rund um die Inseln. Sie installierten 2010 erstmals eine Bohrplattform in den Küstengewässern, Argentinien erhebt jedoch ebenso Anspruch auf die dort vorkommenden Rohstoffe.

wa/jh (afp, epd, dpa)