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Falsche Doktoren

14. Mai 2003
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Ein 54-jähriger Schauspieler hat jetzt vor Gericht gestanden, sich gegenüber Studenten als Professor und Doktorvater ausgegeben zu haben. Die Staatsanwaltschaft wirft ihm und
drei weiteren Angeklagten vor, durch den Handel mit akademischen Graden im großen Stil mehr als 1,2 Millionen Euro ergaunert und mehr als 70 Interessenten getäuscht zu haben. Die wegen besonders schweren Betrugs und Urkundenfälschung Angeklagten sollen seit dem Jahr 2000
über die fingierte Kanzlei "Akademus" die gefälschten
Promotionsurkunden bundesweit vertrieben haben.

Der Schauspieler betonte im Prozess, dass er jedoch von dem Handel mit falschen Titeln nichts geahnt habe: "Ich wusste nicht, dass das ein faules Ei war." Einer der anderen Angeklagten habe ihn zu dieser Täuschung überredet. "Er sagte mir, es sei immer ein Problem, Kunden und Doktorväter zu einem Termin zusammenzubringen." Er brauche jemanden, der ab und zu als Professor einspringe. Vor seinem ersten Auftritt sei er sehr nervös gewesen. "Ich kannte nur Professor Brinkmann aus dem Fernsehen." Sein Auftraggeber habe ihm aber drei Standardfragen gegeben, die er den Studenten stellen sollte. "Das hat geklappt."