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Familienministerin verteidigt Elterngeld

4. Juli 2012

Gerade wegen der rückläufigen Geburtenrate in Deutschland will Familienministerin Schröder am Elterngeld festhalten. Sie reagiert damit auf die Kritik aus der eigenen Partei, das Elterngeld habe seinen Zweck verfehlt.

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Bild: picture-alliance/dpa/dpaweb

Ohne das Elterngeld müssten viele Mütter schon acht Wochen nach der Geburt wieder arbeiten, sagte Bundesfamilienministerin Kristina Schröder (CDU) der “Bild“-Zeitung. Das könne niemand wollen. Paare würden sich nicht wegen des Geldes für ein Kind entscheiden: Wer ein Kind hat, bräuchte vor allem mehr Zeit. Daher sei es wichtig, Familien das Leben zu erleichtern. Als Beispiel nannte sie flexiblere Arbeitszeiten.

Auch SPD-Generalsekretärin Andrea Nahles warnt davor, das Elterngeld in Frage zu stellen. Die Kritiker hätten noch immer nicht begriffen, dass das Elterngeld keine Geburtenprämie sei, sagte sie dem Online-Portal “sueddeutsche.de“. Eine erneute Debatte um das Elterngeld verunsichere Menschen, die über Nachwuchs nachdenken. Das Elterngeld solle den veränderten den veränderten Lebensentwürfen von Frauen und Männern gerecht werden und in der frühen Elternzeit helfen, dass sich Väter und Mütter ohne wirtschaftliche Sorgen selbst um ihr Kind kümmern können.

Bundesfamilienministerin Kristina Schröder, CDU. (Foto: Wolfgang Kumm, dpa/lbn)
Ministerin Schröder: "Kinderkriegen ist nicht nur eine Frage des Geldes"Bild: picture-alliance/dpa

CDU-Abgeordneter Bareiß fordert Überprüfung

Der CDU-Bundestagsabgeordnete Thomas Bareiß hatte gefordert, angesichts der rückläufigen Geburtenzahlen in Deutschland das Elterngeld zu überprüfen. Es habe seinen Zweck nicht erfüllt. Vorläufigen Zahlen des Statistischen Bundesamts zufolge kamen im Vorjahr 15.000 Kinder weniger zur Welt als noch 2010. Zur Ursache des generell rückläufigen Trends sagte Ministerin Schröder, es gäbe heutzutage schlicht weniger Frauen im richtigen Alter.

Die Regierung hatte das Elterngeld vor fünf Jahren eingeführt. Es wird Vätern und Müttern für eine Dauer von maximal 14 Monate gezahlt und richtet sich nach dem Erwerbseinkommen des betreuenden Elternteils vor der Geburt. Dadurch setzt es auch einen Anreiz für Väter, zusätzliche Verantwortung bei der Kindererziehung zu übernehmen. Einer Studie zufolge wünschten sich 2011 mehr Paare Kinder als noch 2010.

fi/gmf (epd, dapd, kna, afpd)