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FARC und Regierung verhandeln wieder

26. August 2013

Drei Tage hatten sich Kolumbiens FARC-Rebellen Zeit genommen, um zu prüfen, ob der künftige Friedensvertrag in einem Referendum bestätigt werden soll. Das Ergebnis ist negativ. Die Verhandlungen gehen trotzdem weiter.

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FARC-Delegationsleiter , alias 'Ivan Marquez' (M.), umringt von seinenn Männern am Mikrofon Foto: dpa)
Bild: picture-alliance/dpa

Die FARC blieben am Verhandlungstisch, sagte ihr Delegationsleiter Iván Márquez beim Betreten des Tagungsortes in Kubas Hauptstadt Havanna (Artikelbild). Zugleich warf er Präsident Juan Manuel Santos eine "heftige Verletzung" der Vereinbarungen zum Friedensprozess vor.

Der Präsident hatte am Donnerstag verkündet, parallel zu den Parlamentswahlen im März 2014 oder den Präsidentenwahlen zwei Monate später eine Volksbefragung über ein etwaiges Friedensabkommen abhalten zu lassen. Ein entsprechender Gesetzentwurf wurde im Kongress eingebracht. Die Revolutionären Streitkräfte Kolumbiens (FARC) unterbrachen daraufhin die Verhandlungen. Sie fordern hingegen die Einberufung einer verfassunggebenden Versammlung, um das erhoffte Friedensabkommen zu ratifizieren.

Die wichtigsten Punkte sind noch offen

Ein Friedensabkommen sei nichts, das einseitig definiert werden könne, sagte Márquez. Doch trotz des Vorpreschens von Santos bleibe seine Organisation ihrem Ziel verpflichtet, mit allen Mitteln Frieden für Kolumbien zu suchen.

Regierung und Rebellen verhandeln seit November in Havanna, um den längsten Aufstand in der Geschichte Lateinamerikas zu beenden. Derzeit wird der zweite von fünf Verhandlungspunkten, die künftige politische Teilhabe der FARC-Mitglieder, verhandelt. Im wichtigsten Punkt, der Frage der Landreform, wurde bereits im Mai eine Einigung erzielt. Besprochen werden sollen noch der Kampf gegen den Drogenhandel, die Entwaffnung der Rebellen und die Entschädigung der Opfer.

Die marxistisch ausgerichteten FARC hatten sich 1964 im Kampf gegen Großgrundbesitzer gegründet. Die größte Rebellengruppe Kolumbiens hat derzeit schätzungsweise noch 8000 Mann unter Waffen. In den Auseinandersetzungen mit den Regierungstruppen und rechtsgerichteten Paramilitärs wurden in den vergangenen fünf Jahrzehnten bis zu 600.000 Menschen getötet und etwa zwei Millionen in die Flucht getrieben.

gmf/ml (afp, dpa epd)