FBI lockt Terrorverdächtigen in die Falle

Nach Angaben des US-Justizministeriums wurde der 29-jährige gebürtige Marokkaner unmittelbar nach seiner Festnahme vor einem Bundesgericht in Alexandria im Bundesstaat Virginia angeklagt. Dem seit zwölf Jahren illegal in den USA lebenden Mann werde ein versuchter Anschlag mit einer Massenvernichtungswaffe auf ein öffentliches Gebäude vorgeworfen.

Seit mehr als einem Jahr observiert

Wie das Ministerium weiter mitteilte, ging der Festnahme eine langwierige Polizeioperation voraus. Der Verdächtige stand demnach bereits seit Januar 2011 unter Beobachtung. Die vergangenen Wochen sei er rund um die Uhr überwacht worden.

Die Falle des FBI schnappte zu, nachdem ihm als "Terroristen" getarnte Beamte am Freitag unweit des Kapitols eine Weste mit vermeintlich scharfem Sprengstoff und eine Waffe übergeben hatten. Der Sprengstoff und die Waffen seien zuvor "funktionsunfähig" gemacht worden, heißt es in der Erklärung des Ministeriums. Als sich der 29-Jährige dann auf den Weg zum Kapitol machen wollte, sei er festgenommen worden.

Antiterror-Strategie des FBI

Eine Gefahr für die Öffentlichkeit habe nie bestanden, betonte das Ministerium. Es gehört seit längerem zur Strategie der US-Behörden, Verdächtige in verdeckten Operationen mit erfundenen Terror-Plänen in die Falle zu locken.

Nach Darstellung des Justizressorts in Washington kam das FBI dem Marokkaner aufgrund eines Hinweises auf die Spur. Demnach äußerte der junge Mann während eines Treffens mit anderen, nicht näher bezeichneten Personen seine Bereitschaft zum "Krieg". Er habe Kontakt zu einer bewaffneten extremen Gruppe gesucht und sei dann mit zwei Undercover-FBI-Agenten zusammengebracht worden, die sich als Mitglieder des Terrornetzwerks Al Kaida ausgegeben hätten.

wl/wa (dapd, dpa)