1. Zum Inhalt springen
  2. Zur Hauptnavigation springen
  3. Zu weiteren Angeboten der DW springen

FC Bayern mit Feueralarm und Geisterspiel

Olivia Gerstenberger30. September 2014

Schlaflose Nächte und ein Spiel vor leeren Rängen bescheren dem FC Bayern keineswegs optimale Umstände vor dem zweiten Gruppenspiel bei ZSKA Moskau. Für Derbysieger Schalke steht eine Pflichtaufgabe an.

https://p.dw.com/p/1DMVy
Bayern-Spieler jubeln (Foto: Reuters)
Der FC Bayern spielt in der Liga immer vor vollen Rängen - ganz anders als dieses Mal in der Champions LeagueBild: Reuters/Kai Pfaffenbach

Ungleiche Vorzeichen am zweiten Gruppenspieltag der Champions League: Während der deutsche Meister FC Bayern München einen Auswärtssieg bei ZSKA Moskau im Visier hat, aber nicht unbedingt nötig (Anstoß: Dienstag, 18 Uhr MESZ), muss Schalke zu Hause gegen NK Maribor gewinnen (Anstoß: Dienstag, 20:45 Uhr). Einen Tag später empfängt Bayer Leverkusen im schon vorentscheidenden Spiel Benfica Lissabon und Borussia Dortmund reist zum RSC Anderlecht (Anstoß jeweils um 20:45 Uhr).

"Geisterspiel" in Moskau

Die Reise nach Russland hatte sich der deutsche Rekordmeister etwas angenehmer vorgestellt, doch schon in der ersten Nacht nach der Anreise gab es eine böse Überraschung: Feueralarm zur Geisterstunde im Mannschaftshotel. "Das war wie früher in der Schule bei einem Feueralarm, dass man schnell die Klassenzimmer verlässt und sich auf dem Schulhof trifft", berichtete Nationaltorwart Manuel Neuer von der Evakuierung. Zudem muss der FC Bayern vor leeren Rängen antreten - auch die eigenen Fans sind von der Partie ausgeschlossen. Weil sich einige Fans des ZSKA rund um das Champions-League-Spiel bei Viktoria Pilsen in der vergangenen Saison rassistisch verhalten hatten, bestrafte die Europäische Fußball-Union den Verein mit einem Spiel unter Ausschluss der Zuschauer. "Ich habe das noch nie erlebt", sagte Trainer Pep Guardiola. "Ich hoffe, das ist das letzte Mal." Für Arjen Robben verkommt das zweite Gruppenspiel unter diesen Umständen gar zu einem "Trainingsspiel".

Teams vor leeren Rängen (Foto: picture alliance)
Leere Ränge gab es in der vergangenen Saison für den FC Schalke bei PAOK ThessalonikiBild: picture-alliance/dpa

Nach dem knappen 1:0-Erfolg gegen Manchester City erwartet die Münchener am zweiten Vorrundenspieltag mit Moskau der vermeintlich leichteste Gegner in der Gruppe E der Königsklasse, der beim starken AS Rom mit 1:5 an die Wand gespielt wurde. Die euphorische Reaktion auf das Last-Minute-Tor von Bayerns Jérôme Boateng gegen Manchester City läst ahnen, welch hoher Erwartungsdruck auf den erfolgsverwöhnten Münchenern liegt. "Eine höllische Gruppe" sei das, unterstrich Sportvorstand Matthias Sammer. "Das wird eine heiße Partie. Ich würde fast sagen, dass wir gewinnen müssen, wenn man sich die Gruppe anschaut."

Derbysieg als Motivationsspritze

Dass manche Siege mehr wiegen als andere, hat gerade der FC Schalke erfahren: Mit 2:1 besiegten die "Königsblauen" zuletzt den Erzrivalen aus Dortmund und scheinen damit den missratenen Saisonauftakt mit einem Schlag hinter sich gelassen zu haben. Nun gilt es, die Derby-Euphorie auch in das Spiel gegen den slowenischen Meister NK Maribor mitzunehmen. "Das ist nicht Dortmund oder Bayern", brachte es Stürmer Klaas-Jan Huntelaar auf den Punkt. Schalke ist gegen die Mannschaft mit den vielen Unbekannten zwar favorisiert, sollte aber gewarnt sein: Der Außenseiter der Gruppe G hatte sich in der Qualifikation gegen Celtic Glasgow durchgesetzt und in der ersten Runde immerhin ein 1:1 gegen Sporting Lissabon erspielt. "Das wird unangenehm", vermutet Max Meyer und gibt zu: "Natürlich ist es nicht einfach, wenn man gegen Dortmund gewonnen hat, sich auf das nächste Spiel zu konzentrieren." Sportvorstand Horst Heldt mahnt jedoch: "Wir müssen die Emotionen zur Seite legen." Schalke hatte sich am ersten Gruppenspieltag beim FC Chelsea ebenfalls ein 1:1 erkämpft. Nun soll ein Sieg folgen, fordert Heldt, "um den Punkt in Chelsea zu vergolden."

Dortmund angeschlagen, Leverkusen mit Rücken zur Wand

Der Traumstart in die Champions-League-Saison mit dem überlegenen 2:0-Erfolg über den FC Arsenal scheint schon viel zu lang her zu sein - Borussia Dortmund leckt momentan einige Wunden. Die schmähliche Derby-Niederlage gegen den FC Schalke im Nacken, nur Platz zwölf und sieben Punkte Rückstand auf die Bayern sprechen für einen klaren Fehlstart in der Liga. Beim belgischen Meister RSC Anderlecht muss unbedingt wieder ein Erfolgserlebnis her. Immerhin hat der italienische Neuzugang Ciro Immobile mittlerweile seine Treffsicherheit unter Beweis gestellt und sowohl in der Königsklasse als auch in der Liga getroffen.

BVB-Spieler jubeln (Foto: Getty Images)
Der BVB will an den Auftaktsieg gegen Arsenal anknüpfenBild: Friedemann Vogel/Bongarts/Getty Images

Richtig bitter lief der Start in die Gruppenphase für Bayer Leverkusen. Trotz zahlreicher Großchancen musste die Bayer-Elf eine 0:1-Niederlage beim AS Monaco hinnehmen und steht vor dem Heimspiel gegen Benfica Lissabon, das sein erstes Gruppenspiel gegen Zenit St. Petersburg mit 0:2 verloren hatte, bereits unter Zugzwang.

Die Deutsche Welle berichtet per Liveticker live von den Spielen ZSKA Moskau gegen den FC Bayern München (Dienstag, 30. September ab 17:45 Uhr MESZ) und Schalke 04 gegen NK Maribor (Dienstag, 30. September ab 20:30 Uhr MESZ), sowie Bayer 04 Leverkusen gegen Benfica Lissabon und RSC Anderlecht gegen Borussia Dortmund (Mittwoch, 1. Oktober ab 20:30 Uhr MESZ).