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FC Bayern verschenkt Sieg bei Juve

Stefan Nestler23. Februar 2016

Der deutsche Meister FC Bayern holt im Achtelfinalhinspiel der Champions League bei Juventus Turin nur ein Remis. Eine Stunde lang dominieren die Münchener das Spiel und führen schon mit zwei Toren, ehe Juve aufdreht.

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Sturaro erzielt das 2:2 für Juve. Foto: Getty Images
Keine Chance für Manuel Neuer im Bayern-Tor: Der Ausgleich für JuveBild: Getty Images/AFP/G. Cacace

Der FC Bayern München hat die Vorentscheidung im Achtelfinale der Champions League aus der Hand gegeben. Trotz einer Zwei-Tore-Führung der Bayern endete das Spiel bei Juventus Turin nach hochklassigen 90 Minuten mit 2:2 (0:1). Damit bleibt es vor dem Rückspiel am 16. März in München noch unnötig spannend. Thomas Müller (43. Minute) und Arjen Robben (54.) hatten den bis dahin hoch überlegenen deutschen Rekordmeister klar in Führung gebracht, doch Paulo Dybala (63.) und Stefano Sturaro (76.) bescherten den Italienern mit ihren Treffern noch ein schmeichelhaftes Remis. "Mit einem 2:2 können wir leben", sagte Bayern Kapitän Philipp Lahm. "Wir spielen jetzt zu Hause, da ist alles möglich. Das ist eine gute Ausgangslage."

Müller im zweiten Versuch

Der FC Bayern legte los wie die Feuerwehr, schnürte die Turiner regelrecht ein. Juve war gezwungen, im eigenen Stadion zu kontern und wäre dabei sogar fast in Führung gegangen. Der Ex-Münchener Mario Mandzukic beförderte den Ball jedoch über das von Manuel Neuer gehütete Tor (12.). Im Gegenzug hatte Müller die erste hundertprozentige Chance des Spiels. Philipp Lahm passte im Strafraum der Turiner quer auf Torjäger Robert Lewandowski. Anstatt selbst zu schießen, legte der Pole zurück auf Müller, der den Ball vier Meter vor dem Tor nicht richtig unter Kontrolle brachte. Sein Schussversuch geriet zum Kullerball, keine Mühe für Juve-Torwart Gianluigi Buffon.

Müller (2.v.l.) lässt sich nach seinem Führungstreffer feiern. Foto: Reuters
Müller (2.v.l.) lässt sich nach seinem Führungstreffer feiernBild: Reuters/S. Rellandini

Die "Zwergen"-Abwehr der Bayern mit den im Vergleich zu den Juve-Verteidigern eher klein gewachsenen Philipp Lahm, Joshua Kimmich, David Alaba und Juan Bernat geriet selten in Not, weil der deutsche Rekordmeister permanent Druck nach vorne machte. 71 Prozent Ballbesitz für die Bayern in der ersten Halbzeit sprechen eine deutliche Sprache. Seine zweite Großchance nutzte Müller. Fast genau vom Elfmeterpunkt schob er einen Abpraller ins rechte untere Eck zum hochverdienten 1:0 (43.).

Typisch Robben

Auch in der zweiten Hälfte änderte sich zunächst nichts an der Dominanz der Bayern. Die Mannschaft von Trainer Pep Guardiola machte weiter das Spiel und wurde durch einen typischen "Robben" belohnt: Nach einem schnellen Angriff ließ die Turiner Abwehr den Niederländer von rechts nach innen ziehen, mit links schlenzte Robben den Ball aus 13 Metern ins linke Eck. Das 2:0 (55.) schien die Vorentscheidung zu sein, doch die "alte Dame" Juve kam zurück: Kimmich gelang es vor dem Strafraum nicht, den Ball wegzuschlagen, Mandzukic spielte Paulo Dybala frei, und der argentinische Shootingstar ließ Neuer mit einem platzierten Flachschuss aus zwölf Metern ins rechte Eck keine Chance (63.).

Torschütze Robben bejubelt seinen Treffer zum 2:0. Foto: Getty Images
Torschütze Robben (l.)Bild: Getty Images/Bongarts/M. Hangst

Kimmich zu zaghaft

Und plötzlich war es wieder ein offenes Spiel. Juan Cuadrado zwang Neuer zu einer Glanzparade (67.), ein Schuss von Paul Pogba (68.) segelte knapp am Bayern-Tor vorbei. Die Münchener verloren nun die Kontrolle über das Spiel. Juve dagegen, frenetisch angefeuert von den eigenen Fans, drehte auf - und schaffte den Ausgleich: Alvaro Morata legte im Strafraum per Kopf nach innen vor, Stefan Sturaro setzte sich im Zweikampf gegen Kimmich durch und hämmerte den Ball aus fünf Metern zum 2:2 (76.) unter die Latte. Der Torschütze der Turiner war erst sieben Minuten zuvor für den eher blass aufspielenden Weltmeister Sami Khedira eingewechselt worden. Anschließend hatten beide Teams noch Chancen, die Partie zu eigenen Gunsten zu entscheiden. Doch es blieb beim Remis. "Natürlich wäre ein Sieg besser gewesen", räumte Bayern-Trainer Pep Guardiola nach dem Abpfiff ein. "Wir dürfen aber nicht vergessen, dass Juve im vergangenen Jahr im Finale stand. Sie haben gute Spieler und eine große Mentalität. Das Rückspiel wird genauso schwer wie heute."

Juves Sturaro bejubelt seinen Treffer zum 2:2. Foto: Getty Images
Eingewechselt, getroffen: SturaroBild: Getty Images/AFP/G. Cacace

Messis Doppelpack

Titelverteidiger FC Barcelona steht bereits mit einem Bein im Viertelfinale der Champions Leage. Die Katalanen gewannen in London beim FC Arsenal mit 2:0 (0:0). Beide Treffer erzielte Superstar Lionel Messi (71./84. per Foulelfmeter). Für den Argentinier waren es die Tore Nummer 81 und 82 in der europäischen Eliteklasse. Barcelona blieb damit auch im 33. Pflichtspiel hintereinander ungeschlagen. Arsenal mit den deutschen Weltmeistern Mesut Özil und Per Mertesacker steht vor dem sechsten Achtelfinal-K.o. in der Champions League hintereinander.

Messi trifft zum 1:0 für Barcelona. Foto: Reuters
Messi (2.v.l.) trifft zum 1:0Bild: Reuters/D. Martinez Livepic

Wenn Sie noch einmal in das packende Duell zwischen Juventus Turin und dem FC Bayern eintauchen wollen, können Sie hier im Liveticker nachlesen: