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FDP kürt Brüderle zum Spitzenkandidaten

10. März 2013

Die FDP hat Fraktionschef Rainer Brüderle jetzt auch offiziell zum Spitzenkandidaten für die Bundestagswahl am 22. September gekürt. Beim Parteitag in Berlin gab es für ihn von den 600 Delegierten Standing Ovations.

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Sonderparteitag der FDP März 2013, Fraktionschef Rainer Bruederle, Foto: REUTERS
Bild: Reuters

Den Koalitionspartner CDU/CSU forderte Brüderle auf, die volle Gleichstellung homosexueller Lebenspartnerschaften nicht länger zu blockieren. " Viele schwule, lesbische Paare sind bürgerliche Paare im besten Sinne des Wortes", so Brüderle. Sie müssten deshalb auch das Recht bekommen, zu heiraten, Kinder zu adoptieren und eine gemeinsame Steuererklärung abzugeben.

Brüderle soll FDP in Wahlkampf führen

Trotz seiner Kritik an der Union rief Brüderle in seiner mehr als einstündigen Rede die eigene Partei dazu auf, geschlossen für eine Neuauflage der schwarz-gelben Koalition zu kämpfen. Gemeinsam mit Parteichef Philipp Rösler und den weiteren Mitgliedern des Präsidiums sei man ein "starkes Team".

Rösler ist wieder da

Rösler kündigte nach dem Führungsstreit der vergangenen Monate ebenfalls an: "Wir werden gemeinsam in einem Team kämpfen." Bei seiner Wahl am Samstag hatte Rösler 85,7 Prozent der Delegierten-Stimmen erhalten. Der 40-Jährige war im Mai 2011 zum Nachfolger von Guido Westerwelle und damit zum jüngsten Vorsitzenden in der Geschichte der Liberalen gewählt worden.

Damals errang er noch gut 95 Prozent der Stimmen. Da ihm vor wenigen Wochen aber kaum noch Chancen auf eine weitere Amtszeit eingeräumt worden waren, gilt das jetzige Resultat als großer Erfolg.

Neue Gesichter im Präsidium

Zu Röslers Stellvertretern wählten die Delegierten Bundesjustizministerin Sabine Leutheusser-Schnarrenberger, den oft als "Hoffnungsträger" titulierten FDP-Vorsitzenden von Nordrhein-Westfalen, Christian Lindner, und den sächsischen Landeschef Holger Zastrow, der als Stimme Ostdeutschlands im Präsidium gilt. Zastrow konnte sich mit hauchdünner Mehrheit gegen die baden-württembergische FDP-Vorsitzende Birgit Homburger durchsetzen.

Nicht mehr im FDP-Präsididum vertreten sind dagegen Bundesentwicklungsminister Dirk Niebel und Bundesgesundheitsminister Daniel Bahr. Niebel hatte Parteichef Rösler offen kritisiert. Nach seiner Niederlage betonte Niebel, er sei dennoch froh, für das Präsidium kandidiert zu haben.

"Lustiges Ministerversenken"

Er habe sich nicht weggeduckt und er fügte hinzu: "Damit ist das lustige Ministerversenken beendet." Bundesgesundheitsminister Bahr kommentierte sein Scheitern lakonisch-knapp mit den Worten: "Ich nehm´s sportlich".

haz/nem (dpa, afp)