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Politik

Eine Leipziger Wende-Karriere

5. November 2014

Michael Schöne war schon zu DDR-Zeiten Besitzer einer Elektrotechnik-Firma. Er sehnte die Wende herbei, demonstrierte jeden Montag mit, auch wenn er dafür seinen Laden schließen musste. Nach der Wende gestaltete er radikal um, zog mit dem Geschäft in die Innenstadt, statt alte Geräte zu reparieren, verkaufte er Elektrotechnik aus dem Westen.

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Er hat den Umstieg geschafft: Das Unternehmen gibt es noch heute - geführt von seinem Sohn. Die Wende sehnte Michael Schöne nicht nur wegen der Marktwirtschaft herbei: Seine Tochter lebte die letzten beiden Wendejahre bereits in Köln, am 10. November 1989 stieg er sofort ins Auto und fuhr zu ihr. - Vor der Wende durfte er keine Produkte verkaufen, sondern lediglich reparieren - das änderte sich 1989. Der Umstieg auf die Marktwirtschaft war trotzdem nicht leicht: Zweimal in der Woche fuhr er nachts nach Hannover um neue Fernseher zu kaufen, musste dafür am Anfang noch Ostgeld in Westgeld umtauschen und mit dem Zoll diskutieren. Der Einsatz lohnte sich: Die Nachfrage war vor allem direkt nach der Wende riesig. Heute macht die Konkurrenz der großen Mediamärkte zu schaffen, doch weil sich das Traditionsunternehmen in Leipzig einen Namen gemacht, bleibt es weiter bestehen.