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Festrede zum Irak

Daniel Scheschkewitz, Washington27. Februar 2003

George Bush hat vor der Entscheidung über Krieg oder Frieden die Vision seiner Regierung von einem demokratischen Irak beschrieben. Er erhofft sich positive Impulse für die gesamte Region.

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Frieden und Demokratie für die moslemische WeltBild: AP

Der amerikanische Präsident hatte das Gala-Diner der konservativen "American Enterprise"- Organisation gewählt - einer konservativen Denkfabrik -, um seine Zukunftsvision von einem befreiten und demokratischen Irak zu skizzieren. Drapiert von vier amerikanischen Fahnen stellte US-Präsient George Bush am Mittwoch (26. Februar 2003) den Kampf gegen den Terrorismus und die bevorstehende Entwaffnung des Irak in einen größeren historischen Zusammenhang. Seiner Ansicht nach seien die USA und die gesamt zivilisierte Welt an einem kritischen Punkt der Geschichte angekommen.

"Irak ist wie Europa"

Bush verglich die bevorstehende Befreiung Iraks mit der Situation in Europa am Ende des Zweiten Weltkriegs. Den Deutschen habe man damals die Demokratie ebenso wenig zugetraut wie dem Irak heute. Das habe sich als falsch erwiesen. Amerika werde dem Irak keine bestimmte Regierungsform aufzwingen. Das zu entscheiden, sei Sache des irakischen Volkes, aber man werde sicherstellen, dass nicht ein Diktator gegen den nächsten ausgetauscht wird. "Und wir werden sicherstellen, dass alle Iraker in der neuen Regierung vertreten sind und die Rechte der Bürger geschützt werden", sagte Bush weiter.

Er sagte außerdem zu, die humanitäre Versorgung des Landes sicher zu stellen und seine natürlichen Reichtümer - also die Öl-Vorkommen - zu schützen: "Sie gehören dem irakischen Volk." Von einem demokratisierten Irak , so Bush weiter, würden positive Signale für die gesamte Region des Nahen Ostens ausgehen. Der Regierungschef machte das gegenwärtige Regime im Irak dafür verantwortlich, Terror und Zwietracht in ganz Nahost verbreitet zu haben.

Freiheit und Demokratie

Dem stellte Bush die Werte Freiheit und Demokratie entgegen, die auch der moslemischen Welt nicht vorenthalten bleiben dürften: "Freiheit und Demokratie sind immer und überall attraktiver für die Menschen als Hasstiraden und die Taktiken des Terrors."

Trotz der Uneinigkeit im UN-Sicherheitsrat darüber, wie gegen den Irak vorzugehen ist, bekannte sich Bush in seiner Rede zur UN und zu anderen multilateralen Organisationen. Sie hätten auch in Zukunft die wichtige Aufgabe, die Weiterverbreitung von Massenvernichtungswaffen zu verhindern.