1. Zum Inhalt springen
  2. Zur Hauptnavigation springen
  3. Zu weiteren Angeboten der DW springen

Traubenessen, Kofferlaufen und Kartenspiel

31. Dezember 2009

Wissen, was die Zukunft bringt: das will man hierzulande zu Silvester mit Bleigießen herausfinden. Und was machen andere Länder an diesem Tag? Wir haben für Sie Neujahrsbräuche aus anderen Kulturen gesammelt.

https://p.dw.com/p/LGfR
Silvester am Brandenburger Tor
Bild: AP

Hamido Oumilkheir, die in der afrikanischen Redaktion der Deutschen Welle arbeitet, kommt von den Komoren; zum dortigen neuen Jahr sagt sie, "muss ein Schaf geschlachtet und viel gekocht werden, denn dann trifft sich nicht nur die Familie, sondern auch die Nachbarn kommen dazu. Das Fleisch wird dann auch an die Nachbarn verteilt, denn es soll an diesem Tag keiner verhungern." Zu Neujahr gehört auch ein spezielles Gebäck, in dem Gewürze wie Anis oder Zimt verarbeitet werden.

Zwischen westlichem und östlichem Kalender

Viele Menschen haben sich im Freien zum persischen Neujahrsfest 'Nouroz' versammelt Foto: Bayramali/Weblog.
Erst im Frühjahr: das persische Neujahr 'Nouroz'Bild: Bayramali/Weblog

Im Jemen, erzählt Abdo Jamil Al-Mikhlafy von der arabischen Redaktion, war Neujahr lange Zeit ein Feiertag; mittlerweile sei der aber abgeschafft worden und jetzt ein normaler Arbeitstag. Auch im Iran, so Eskandar Abadi von der persischen Redaktion, gibt es nichts Besonderes zum 1. Januar; beim eigentlichen Neujahrsfest, das erst im März begangen wird, werde jedoch kräftig gefeiert mit speziellem Essen und Frühlingsdekorationen. Feuerwerk und Verwandtenbesuche gehören in China und Indonesien zu den traditionellen Neujahrsbräuchen; dazu, sagt Hendra Pasuhuk von der indonesischen Redaktion, "hat jeder eine kleine Trompete oder eine Trillerpfeife oder schreit, um Krach zu machen."

Trauben, Koffer und Bäder

Eine Frau lässt ein kleines blaues Boot mit ihren Wünschen für das Neue Jahr an die Meeresgöttin Lemanja am Strand von Rio de Janeiro ins Wasser Foto: AP
Wünsche zum neuen Jahr an die Meeresgöttin Lemanja in BrasilienBild: AP

Bejubelt wird das neue Jahr auch in Südamerika - und Trauben sind immer dabei, sagt beispielsweise Carlos Albuquerque von der brasilianischen Redaktion: denn das bringt Glück. Um Mitternacht nehmen viele ein Bad, um sauber für das neue Jahr zu sein. Auch farbige Kleidungsstücke spielen eine Rolle: ein rotes etwa soll Mut für das neue Jahr bringen. Und die Wünsche für das Neue Jahr übergibt man mit Geschenken zu Ehren der Meeresgöttin Lemanja dem Wasser. In Kolumbien nehmen die Menschen am Sylvesterabend einen Koffer und gehen damit einmal um den Häuserblock; vielleicht kann man im kommenden Jahr einmal eine interessante Reise machen. Aber Vorsicht: Vor Mitternacht muss das eigene Heim wieder erreicht werden!

Festessen und Glücksspiel

Ein griechischer Geistlicher segnet das Neujahrsbrot Wasilopitta
Griechisches Neujahrsfest mit Neujahrsbrot WasilopittaBild: rwth aachen

Zu Hause, erzählt Alexandra Jeretzka von der polnischen Redaktion, wird in den Neujahrsmorgen kräftig hineingefeiert und vor Allem getanzt. Zum Abend hin trifft sich dann die Familie zum Neujahrsfestessen: "Da gibt es immer Gans oder Puter, immer mit sehr leckerer Füllung mit Äpfeln oder Fleisch und mit besonderen Gewürzen." Ein festliches Essen spielt auch in Griechenland eine wichtige Rolle, meint Stéphanos Georgakopoulos von der griechischen Redaktion; genauso wichtig ist für die Kinder aber auch ein alter Brauch: "Sie singen Lieder am Sylvesterabend und gehen damit von Haus zu Haus. Bei diesen Liedern handelt es sich um Glückwünsche für den Hausherrn und seine Familie für das neue Jahr." Die Erwachsenen spielen zu Beginn des neuen Jahres gerne Black Jack oder Roulette; die Idee dahinter sei, "wenn man dann Glück hat, hat man auch im ganzen Jahr Glück."

Autor: Klaus Gehrke

Redaktion: Günther Birkenstock