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Fettsensor im Mund

2. November 2005
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Der Appetit auf Pommes frites oder Schokoladencreme kommt nicht von Ungefähr: Ein Sensor im Mund regelt den Hunger auf Fettes - und stimuliert zugleich die Verdauung fetthaltiger Speisen. Das berichtet ein französisches Forscherteam unter der Leitung von Phillippe Besnard von der Universität Dijon. Es stellt im Fachblatt "Journal of Clinical Investigation" den ersten Kandidaten für einen solchen Fettsensor vor.

Zuvor hatten japanische Wissenschaftler bereits das traditionelle Geschmackskleeblatt süß, sauer, bitter und salzig um das fleischlich-herzhafte "umami" erweitert. Dass es einen Sinn auch für Fetthaltiges geben müsse, wurde seit längerem erwartet. Besnard konnte diese These nun mit Versuchen an Mäusen untermauern. Demnach ist das Glykoprotein CD36 verantwortlich für das Erschmecken von Fett und die Lust auf Fettes.

Nagern, denen das Protein fehlte, war selbst nach einer
Hungerperiode egal, ob sie fettarme oder fettreiche Kost bekamen. Mäuse mit dem Sensor zogen dagegen stets die nahrhafte fette Speise vor. Über CD36 ließ sich zudem die Fettverdauung stimulieren, wie Besnard darlegt. Für die Medizin eröffnet die Erkenntnis möglicherweise auf längere Sicht neue Wege, gegen bestimmte Formen der Fettsucht vorzugehen.