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Fiat plant AG mit Opel und Chrysler

4. Mai 2009

Fiat-Chef Sergio Marchionne hat Einzelheiten seiner Übernahmepläne für den angeschlagenen deutschen Autobauer Opel preisgegeben: Er will aus Fiat, Chrysler und Opel eine neue Aktiengesellschaft formen.

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Sergio Marchionne (Foto: AP)
Sergio Marchionne hat viel vorBild: AP

Die neue Aktiengesellschaft solle jährlich bis zu sieben Millionen Autos verkaufen und Einnahmen von rund 80 Milliarden Euro pro Jahr einfahren, sagte Marchionne der britischen "Financial Times" (Montagsausgabe, 04.05.2009).

Tausende Arbeitsplätze in Gefahr?

Logo am Opelwerk in Bochum (Foto: dpa)
Bild: picture-alliance/ dpa

Vom technischen und industriellen Standpunkt her sei dieser Zusammenschluss eine "himmlische Hochzeit". Durch eine Fusion von Fiat und Opel sei es möglich, jährlich rund eine Milliarde Euro einzusparen, ergänzte Marchionne. Nach Berechnungen der "Financial Times" könnten bis zu 9000 Arbeitsplätze bei einem solchen Zusammenschluss verlorengehen. Eine Allianz mit dem insolventen US-Konzern Chrysler hatte Fiat bereits vergangene Woche besiegelt.

Spitzentreffen in Berlin

An diesem Montag wird Marchionne in Berlin mit Bundeswirtschaftsminister Karl-Theodor zu Guttenberg und Außenminister Frank-Walter Steinmeier zusammenkommen. Diese stellten Bedingungen für einen Fiat-Einstieg bei der General Motors-Tochter. Im Mittelpunkt müsse der Erhalt aller Opel-Standorte und möglichst vieler Arbeitsplätze in Deutschland stehen. Zentrales Thema des Gesprächs dürften auch mögliche Staatsbürgschaften für Opel sein.

Medienberichten zufolge wollen die Italiener den Erhalt aller deutschen Werke zusichern, allerdings nicht in der bisherigen Größe. Opel-Betriebsrat und IG Metall sind seit längerem gegen den Einstieg von Fiat und halten ein Zusammengehen mit dem österreichisch-kanadischen Autozulieferer Magna für sinnvoller.

"Unreflektierte Vorfestlegungen"

Karl-Theodor zu Guttenberg (Foto: AP)
Minister Guttenberg: Nur "Wahlkampfgetöse"?Bild: AP

Guttenberg warnte davor, mit dem "Thema Opel Wahlkampf zu machen". Zugleich griff der CSU-Politiker jedoch seinen Kabinettskollegen Steinmeier an. Dem SPD-Kanzlerkandidaten warf Guttenberg "marginale Detailkenntnis" und "unreflektierte Vorfestlegungen für oder gegen einen möglichen Investor" vor. Dies schwäche die Position von Opel, sagte Guttenberg. Führende Sozialdemokraten hatten dem Wirtschaftsminister vorher schlechtes Krisenmanagement vorgeworfen, was dieser wiederum als "Wahlkampfgetöse" bezeichnete. (wa/ml/afp/ap/rtr/dpa)

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