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Fiat sitzt nun bei Chrysler am Steuer

10. Juni 2009

Chrysler hat seine Allianz mit dem italienischen Autobauer Fiat besiegelt. Der Einstieg von Fiat soll den drittgrößten US-Autobauer vor der Pleite retten. Möglich wurde der Deal durch ein Urteil des höchsten US-Gerichts.

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Symbolbild Chrysler und Fiat (Foto: AP/Montage: DW)
Die Ehe zwischen beiden Autobauern ist perfektBild: AP Graphics/DW Fotomontage

Beide Seiten hätten die abschließende Vereinbarung für eine strategische Allianz am Mittwoch (10.06.2009) unterzeichnet, teilte Fiat in den USA mit. Danach firmiert Chrysler künftig unter der Bezeichnung Chrysler Group. Vorstandschef des neuen Unternehmens wird Fiat-Chef Sergio Marchionne. Der Verkauf von Chrysler an die Italiener war erst durch eine Entscheidung des Obersten US-Gerichts vom Dienstag ermöglicht worden. Es hatte den Einspruch mehrerer Chrysler-Anteilseigner gegen den Deal zurückgewiesen. Mehrere Pensionsfonds hatten in letzter Minute versucht, den Verkauf von Chrysler an den italienischen Autobauer Fiat doch noch zu verhindern.

Schließung von Chrysler verhindert

Fiat-Chef Sergio Marchionne (Foto: AP)
Fiat-Chef Sergio Marchionne (Archivbild) soll den neuen Konzern leitenBild: AP

Das Gericht stand beim Urteil unter Zeitdruck: Die Italiener hätten das Geschäft abbrechen können, wäre es nicht bis zum kommenden Montag unter Dach und Fach gewesen. Diese Gefahr drohte aufgrund der Verzögerungsstrategie der Kläger. Wären die Italiener abgesprungen, wäre dem im Insolvenzverfahren steckenden Unternehmen keine Alternative zur endgültigen Schließung geblieben. US-Regierungsvertreter äußerten sich deshalb auch hocherfreut über die Entscheidung des Gerichtes. "Wir sind glücklich, dass die Allianz zwischen Chrysler und Fiat nun realisiert werden kann", hieß es im Präsidialamt. Nun habe Chrysler die Chance, sich in einen konkurrenzfähigen und starken Autobauer zu verwandeln.

Hoffnung nun auch für GM?

Der ungewöhnlich schnelle Abschluss des Insolvenzverfahrens gibt auch dem größten US-Autobauer General Motors (GM) Anlass zur Hoffnung. Die bisherige Opel-Mutter steckt seit Anfang des Monats in der Insolvenz und will binnen weniger Wochen einen Neuanfang über eine weitgehende Verstaatlichung schaffen. Der Fall ist allerdings weit komplizierter. (mm/sc/dpa/afp/rtr/ap)