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Fico ist noch nicht am Ziel

16. März 2014

Wer neuer Präsident der Slowakei wird, entscheidet sich in der Stichwahl am 29. März. Dann tritt der sozialdemokratische Regierungschef Fico gegen den parteilosen Millionär Kiska an.

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Robert Fico bei der Stimmabgabe (Foto: dpa)
Bild: picture-alliance/dpa

Das Ergebnis fiel erheblich knapper aus als erwartet. Der 49-jährige Robert Fico (das Artikelbild zeigt ihn bei der Stimmabgabe) ist seiner Favoritenrolle in der ersten Runde der Präsidentenwahl in der Slowakei nicht gerecht geworden. Nach dem inoffziellen Endergebnis führt er mit 28 Prozent, wie die Wahlkommission in Bratislava bekannt gab.

Fico konnte seine Enttäuschung anschließend kaum verbergen, nannte aber die "geringe Wahlbeteiligung" von nur 43,4 Prozent als einen Grund für sein überraschend schwaches Abschneiden. Außerdem hätten sich alle anderen Kandidaten schon im ersten Wahlgang gegen ihn verbündet: "Das war eine Abstimmung gegen die sozialdemokratische Regierung."

Achtungserfolg für Millionär

Auf Platz zwei landet mit knapp 24 Prozent der 51-jährige Millionär Andrej Kiska, der noch nie ein politisches Amt bekleidet hat. Schon vor Verkündung des Endergebnisses warb er im öffentlich-rechtlichen Fernsehen RTVS offensiv um die Stimmen der ausgeschiedenen Kandidaten, die allesamt dem Oppositionslager angehören. Sie könnten ihm im zweiten Wahlgang den Sieg gegen den ursprünglich hoch favorisierten Fico bringen.

Um die Gunst der 4,3 Millionen Wähler bemühten sich 14 Kandidaten, darunter eine Frau. Der noch bis Juni amtierende Präsident Ivan Gasparovic durfte nach zehn Jahren als Staatsoberhaupt nicht mehr antreten.

Andrej Kiska (Foto: rtr)
Millionär Kiska will Präsident werdenBild: Reuters

Sowohl Fico als auch Kiska machten deutlich, dass der Wahlkampf vor der Stichwahl aggressiver ausfallen werde. Zudem kündigte der Millionär eine Strafanzeige gegen Fico an, weil dieser ihn kürzlich der "Wucherei" bezichtigt hatte. Der Sozialdemokrat hielt seinem Konkurrenten vor, seinen Reichtum damit erworben zu haben, dass er sozial Schwachen überteuerte Kredite angedreht und damit ihre Notlage und Naivität ausgenützt habe.

se/wl (dpa, afp, rtr)