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Fieberhafte Jagd nach der Blackbox

6. April 2014

In wenigen Stunden kann der Flugschreiber der verschollenen Boeing für immer verstummen. Deshalb konzentrieren sich die Suchkräfte voller Hoffnung auf die vielleicht letzte heiße Spur.

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Ein neuseeländisches Flugzeug auf der Suche nach Malaysia Airlines MH370 im Indischen Ozean (Foto: dpa)
Bild: AP

Suche nach der Blackbox: Dieter Herrmann aus Sydney

Die Nachricht von einem möglichen Signal der MH370-Blackbox hat die Suche nach der verschollenen Boeing der Malaysia Airlines weiter angetrieben. Ein chinesisches Suchboot hatte im Indischen Ozean ein "pulsierendes Signal" aufgefangen, das vielleicht von dem vermissten Flugzeug stammten könnte. Zwar gibt es dafür noch immer keine Bestätigung, doch die Signale auf der Frequenz 37,5 Kilohertz sollen typisch für eine Blackbox im Wasser sein.

Das Gerät könnte helfen, das Mysterium um das Verschwinden des Flugzeugs zu klären. Der orangefarbene Metallbehälter enthält den Flugschreiber, der Daten wie Kurs, Flughöhe oder Tempo registriert. Zudem zeichnet ein Stimmenrekorder die Gespräche und Geräusche im Cockpit auf.

Flugschreiber (Archivfoto: dpa)
Flugschreiber und Stimmenrekorder einer Black BoxBild: picture-alliance/dpa

Mit Tagesanbruch am Sonntag hätten sich zehn Militärflugzeuge, zwei zivile Flugzeuge und 13 Schiffe auf die Suche nach dem Flugschreiber gemacht, berichtet das Joint Agency Coordination Centre (JACC) in Australien. Der australische Verteidigungsminister David Johnston warnte, das Signal könne womöglich doch nicht von der Boeing 777-200 stammen: "Es wäre nicht das erste Mal, dass wir etwas haben, was sich am Ende als Enttäuschung herausstellt", sagte er dem australischen Fernsehsender ABC.

Geld spielt keine Rolle

Malaysia will das Schicksal des vor vier Wochen verschollenen Flugs mit Hilfe eines internationalen Ermittlungsteams klären. Dabei sollen Australien, China, die USA, Großbritannien und Frankreich mitwirken, sagte Verkehrsminister Hishammuddin Hussein in Kuala Lumpur. Man werde die Suche nach der Boeing 777 weiterführen, ungeachtet der Kosten. "Die Suche reicht über Dollars und Cents hinaus", sagte Hussein. "Malaysia wird nicht aufhören, nach Flug MH370 zu suchen." Berichten zufolge handelt es sich um die teuerste Suchaktion in der jüngeren Geschichte des Landes.

Die Flugschreiber senden ihre Signale bis etwa 30 Tage nach einem Absturz aus. Ab Montag läuft daher die Zeit ab, das vermutlich im Meer versunkene Wrack doch noch zu finden. Sollte es nicht gelingen, die Flugschreiber aus dem Ozean zu bergen, dürfte das Rätsel um das Verschwinden von Flug MH370 wohl für immer ungelöst bleiben. Bisher ist völlig unklar, warum die Boeing 777-200 mit 239 Menschen an Bord auf dem Weg von Kuala Lumpur nach Peking plötzlich den Kurs wechselte und von den Radarschirmen verschwand.

rb/wa (afp, ap, dpa)