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Kassierte Kattner hohe Boni?

26. Mai 2016

Beim Fußball-Weltverband FIFA gibt es seit Monaten ein großes Stühlerücken. Als vorerst Letzter der "alten Garde" musste der deutsche Vizegeneralsekretär Kattner gehen. Er soll zu Unrecht hohe Boni kassiert haben.

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Schweiz FIFA-Interimsgeneralsekretär Markus Kattner in Zürich
Bild: picture alliance/dpa/KEYSTONE/W. Bieri

Wie die Nachrichtenagentur SID berichtet, soll es sich um Beträge in Höhe von mehr als fünf Millionen Schweizer Franken handeln. Die ungewöhnlich hohen Bonuszahlungen sollen unter anderem als Sonderzahlungen nach WM-Endrunden 2010 und 2014 verbucht worden sein, schreibt SID unter Berufung auf die Tageszeitung "Die Welt". Danach leitete die Ethikkommission der FIFA ein Ermittlungsverfahren gegen Kattner ein.

Steiler Aufstieg, steiler Abstieg

Markus Kattner war seit 2003 als FIFA-Finanzchef tätig. Seit September 2015 agierte er als geschäftsführender Generalsekretär für den suspendierten Jerome Valcke. Der bis dahin eher unbekannte Deutsche stand damit plötzlich im Rampenlicht, am Montag dieser Woche war er dann aber fristlos gekündigt worden - "wegen Verletzungen seiner treuhänderischen Verantwortung" wie es in einer Mitteilung des Fußballverbandes hieß. Laut "Welt" soll der 45-Jährige schon in der Woche zuvor aufgefordert worden sein, seinen Posten zu räumen. Weil er dieser Forderung nicht nachkam und sich querstellte, sei er entlassen worden.

Am 27. Mai (Freitag) jährt sich der Tag der Verhaftungen von Zürich, die den Weltverband tief in die Krise stürzten. Ex-Präsident Joseph S. Blatter (80) musste genauso wie Ex-Generalsekretär Jérôme Valcke (55) gehen, aus dem damaligen Exekutivkomitee sitzen gleich mehrere Mitglieder im Gefängnis oder vor Gericht.

Mehr Geld für die Nummer 2

Der neue FIFA-Chef, der 45-jährige Gianni Infantino, hatte jüngst die Krise beim Weltfußballverband für beendet erklärt. Demnächst tritt die neue Generalsekretärin Fatma Samoura ihren Dienst in Zürich an, die senegalesische Diplomatin soll endgültig für den Neuanfang der FIFA stehen. Wer sie künftig vertritt, ist noch offen. Das Amt der "Nummer 2" bekam durch das Reformpaket eine deutliche Aufwertung - auf dem Papier sollte Samoura sogar mehr verdienen als ihr Vorgesetzter Infantino. Ob das tatsächlich so kommt, wird jedoch erst der nächste Finanzbericht zeigen, der 2017 veröffentlicht werden wird.

haz/se (sid)