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FIFA verschärft Strafen bei Rassismus

31. Mai 2013

Der Fußball-Weltverband verabschiedet eine Anti-Rassismus-Resolution und verschärft seinen Strafenkatalog. Bei rassistischen Vergehen droht nun eine längere Sperre - und im Wiederholungsfall sogar schlimmeres.

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Bei der Fußball Frauen-WM 2011 halten die Spielerinnen von Frankreich und den USA ein Transparent gegen Rassismus in der Hand (Foto: dpa/augenklick/firo)
Bild: picture alliance/augenklick

Fremdenfeindlichkeit im Fußball soll künftig weltweit schärfer geahndet werden. Der Kongress des Fußball-Weltverbandes FIFA hat auf Mauritius nahezu einstimmig eine Anti-Rassismus-Resolution verabschiedet und ermöglicht dadurch eine einheitliche Verschärfung von Sanktionen. Bei rassistischem Verhalten von Fans droht den entsprechenden Vereinen oder Nationalverbänden bei Erstverstößen eine Verwarnung, eine Geldstrafe oder ein Geisterspiel. Kommt es wiederholt zu rassistischen Ausfällen der Anhänger, sind Punktabzüge, Zwangsabstiege oder Ausschlüsse aus Wettbewerben die Folge.

FIFA-Präsident Joseph S. Blatter hatte vor der Abstimmung über die Resolution, der 99 Prozent der Nationalverbände zustimmten, mit Hinweis auf verschiedene Zwischenfälle in jüngerer Vergangenheit nachdrücklich für die Annahme des Papiers geworben. "Es gab in diesem Jahr viele verabscheuungswürdige Vorkommnisse, die einen langen Schatten auf den Fußball und die Gesellschaft geworfen haben", sagte der Schweizer. "Für solche intoleranten Einstellungen gegenüber anderen Menschen gibt es im Fußball keinen Platz."

Entscheidungen gegen deutschen Widerstand

Der FIFA-Kongress tagt noch bis zum Wochenende auf Mauritius. Eigentlich sollten dort umfassende Reformen im Bezug auf Korruptionsbekämpfung und Transparenz innerhalb der Verbandsarbeit verabschiedet werden, doch kam es gegen den Widerstand aus Deutschland und Europa zu einer Verschiebung von wesentlichen Punkten der umstrittenen Demokratie-Reformen innerhalb der FIFA. Mit 123:16-Stimmen votierten die Delegierten dafür, erst beim nächsten Treffen 2014 in Sao Paulo über ein Alterslimit und eine Amtszeitbeschränkung mächtiger Funktionäre zu entscheiden.

DFB-Präsident Wolfgang Niersbach(Foto: Thomas Lohnes/dapd)
DFB-Präsident Wolfgang Niersbach kämpfte auf verlorenem PostenBild: dapd

Kurz vor der Abstimmung hatte sich DFB-Präsident Wolfgang Niersbach sich zum Wortführer der UEFA-Delegierten aufgeschwungen und sein Unbehagen über diese Entscheidung ausgedrückt. "Es wäre ein gutes Signal für die Öffentlichkeit gewesen, wenn wir über einen Vorschlag abgestimmt hätten", sagte er.

Erste Frau im Exekutivkomitee

Andere Punkte der Reform wurden dagegen ohne Widerspruch verabschiedet. Die Einführung eines Integritätschecks für alle Mandatsträger wurde mit 198:2 Stimmen beschlossen. Zudem wird künftig der FIFA-Kongress und nicht mehr das FIFA-Exekutivkomitee die WM-Gastgeber bestimmen. In diesem Komitee, auch das eine Neuerung, sitzt nun auch erstmals in der 109-jährigen FIFA-Geschichte eine Frau. Burundis Verbandspräsidentin Lydia Nsekera setzte sich bei ihrer Wahl gegen zwei weitere Kandidatinnen für das historische Amt durch, nachdem die 46-jährige Afrikanerin dem Gremium bereits seit dem Vorjahr als kooptiertes Mitglied angehört hat.

Die Aufnahme einer Frau ins höchste FIFA-Gremium ist Bestandteil des Programms zur Reform der FIFA. Seit Bestehen der Exekutive hatten bislang ausschließlich männliche Mitglieder die "Weltregierung des Fußballs" gebildet.

asz/tk (sid, dpa)