Paul Newman ist tot

Nach Angaben der "Newman's Own Foundation" in Westport (US-Bundesstaat Connecticut) ist der Schauspieler bereits am Freitag (26.09.2008) gestorben. Medienberichten zufolge litt Newman schon seit langem an Lungenkrebs.

Newman galt in Hollywood als Multitalent, das den unterschiedlichsten Figuren einen glaubwürdigen Charakter verlieh. Millionen von Menschen liebten seinen Charme, seinen leise-ironischen Unterton und seine berühmten stahlblauen Augen. Für seine Rolle in Martin Scorseses Kultfilm "Die Farbe des Geldes" bekam er 1987 den Oscar als bester Hauptdarsteller; bereits zuvor war er mit einem Ehren-Oscar für sein Lebenswerk geehrt worden.

Fünf Jahrzehnt im Filmgeschäft

Herausragend war auch sein soziales Engagement: Mit der von ihm gegründeten Spaghetti- und Salatsoßenfirma und seiner Stiftung spendete Paul Newman mehr als 200 Millionen Dollar für gute Zwecke - oft für krebskranke Kinder.

Bereits vor einem Jahr hatte sich die Hollywood-Ikone nach fünf Jahrzehnten im Filmgeschäft von der Leinwand verabschiedet. "Jetzt reicht es», erklärte Newman damals. Zu seinen populärsten Filmen gehören die Westernkomödie "Zwei Banditen - Butch Cassidy und Sundance Kid" (1969) sowie der Gaunerstreifen "Der Clou" (1973) - beide mit Leinwandpartner Robert Redford.

Acht Oscar-Nominierungen

Am 26. Januar 1925 in Cleveland im US-Bundesstaat Ohio als Sohn eines erfolgreichen jüdischen Sportartikelhändlers und seiner katholischen Frau geboren, studierte Newman zunächst an der Theaterschule der Yale Universität; schon kurze Zeit später zog es ihn nach New York an das berühmte Actors Studio von Lee Strasberg, wo die Meisterregisseure Elia Kazan und Martin Ritt zu seinen Lehrern gehörten.

Die erste von insgesamt acht Oscar-Nominierungen gab es 1958 mit der Tennessee-Williams-Verfilmung "Die Katze auf dem heißen Blechdach": Der Newcomer glänzte als rebellischer Sohn an der Seite von Elizabeth Taylor. Es folgten weitere Erfolge wie "Haie der Großstadt" (1961), "Der Wildeste unter Tausend" (1963), "Der Unbeugsame" (1967) und "The Verdict" (1982).

Professioneller Alleskönner

Paul Newman hat alles gespielt: Ganoven und Polizisten, Draufgänger und Schlitzohren, leidenschaftliche Liebhaber und pflichtbewusste Ehemänner - immer war das Team von seiner Professionalität und Kollegialität begeistert. Zuletzt war er 2002 in dem Verbrecherdrama "Road to Perdition" auf der Leinwand zu sehen. Daneben führte er auch selbst Regie, erstmals 1968 in dem einfühlsamen Frauenporträt "Die Liebe eines Sommers", in der seine zweite Ehefrau Joanne Woodward die Hauptrolle übernahm.

Mit Oscarpreisträgerin Woodward war der leidenschaftliche Hobbyrennfahrer und langjährige Kettenraucher seit 1958 verheiratet. Im Januar konnten die beiden noch Goldene Hochzeit feiern. Aus der Verbindung stammen drei Töchter. Aus erster Ehe hatte der Schauspieler ebenfalls drei Kinder, der Sohn starb 1978 an einer Überdosis Drogen und Alkohol. Eine von Newman gegründete Stiftung kämpft seither gegen Drogenmissbrauch unter Jugendlichen. Daneben setzte sich der Superstar stets für Frieden und Bürgerrechte ein. "Du kannst nicht aufhören, ein Staatsbürger zu sein, bloß weil Du einen Ausweis bei der Schauspielergewerkschaft hast", sagte er einmal.