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Finanzmarkt vom Streik unbeeindruckt

Johannes Beck6. Mai 2002

Vom Streikbeginn in der Metall- und Automobilbranche ließ sich die Frankfurter Börse den Wochenbeginn nicht vermiesen. Der DAX startete nahezu unverändert mit 4881 Punkten in die Woche.

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Warnstreik bei Porsche in StuttgartBild: AP

DaimlerChrysler, das Sonntag Nacht (5.Mai) als erstes Unternehmen in Baden-Württemberg von der IG Metall bestreikt wurde, konnte sogar 0,6 Prozent zulegen. Die Aktie des Sportwagenherstellers Porsche sank allerdings um 2 Prozent auf 483 Euro. Auch hier wird gestreikt.

Umsätze "dümpeln" dahin

Am Neuen Markt gab es ebenfalls Verluste. Hier will wohl kein Anleger mehr zugreifen, da sich dort schon zu viele die Finger verbrannt haben. Und so koppelt sich der Neue Markt immer stärker vom allgemeinen Marktgeschehen ab. Bis Handelsschluss sank der Nemax 50 auf 798 Zähler - ein Minus von 20 Punkten oder 2,5 Prozent.

Die Bedeutung der Kurse an diesem Tag sollte allerdings nicht überbewertet werden. Sowohl die Börsen in Japan als auch in Großbritannien hatten wegen Feiertagen geschlossen.

Fußball-Aktie

Die Begeisterung der Dortmunder Borussia über den Gewinn der Fußballmeisterschaft nach dem 2:1 gegen Werder Bremen am vergangenen Samstag konnte sich auch etwas auf die Börse übertragen. Die einzige deutsche Fußballaktie legte knapp 1 Prozent auf 5,75 Euro zu. Das dürfte die Fans und vor allem die Aktionäre freuen, denn im vergangenen Jahr hatte die Aktie schon einmal bei 4,60 Euro notiert.

Quartalszahlen bei Henkel

Im Mittelpunkt des Interesses der Analysten stand der Chemie- und Kosmetikhersteller Henkel. Henkel konnte in den ersten drei Monaten des Jahres zwar den Umsatz um 3,9 Prozent steigern, der Gewinn ging allerdings um satte 17 Prozent nach unten. Grund sei, so hieß es aus der Konzernzentrale, ein "außerordentlicher Abschreibungsbedarf". Der entstand vor allem bei der amerikanischen Firma Clorox, an der Henkel eine Finanzbeteiligung hält. Die Börse nahm die Quartalszahlen mit einem Plus von 0,7 Prozent aber positiv auf.

"Die Letzten werden die Ersten sein"

Ansonsten waren die Verlierer der vergangenen Woche die Gewinner des Tages. Sowohl Epcos als auch MLP, die beide in den letzten Tagen deutlich eingebrochen waren, legten zu:der Bauelementhersteller Epcos um 4,2 und der Finanzdienstleister MLP um 3,6 Prozent.

Dahinter stehen wohl eher so genannte "technische Reaktionen" als verbesserte Geschäftsaussichten. Das bedeutet, Anleger kaufen nach, weil die Aktien nach dem Kursrutsch vergleichsweise günstig geworden sind. Der dritte Verlierer der vergangenen Woche, die Deutsche Telekom, konnte dagegen ihre hohen Gewinne vom Morgen nicht bis zum Abend halten und schloss unverändert bei 12,80 Euro.

Wenig Bewegung bei den Rentenanleihen

Der Bund-Future, in dem die Zukunftserwartungen an die deutschen Regierungsanleihen gehandelt werden, schloss bei 106,10 Punkten, einem Minus von 0,2 Prozent. Die Bundesbank stellte die Umlaufrendite öffentlicher Anleihen bei 4,99 Prozent fest, nach 5,04 Prozent am Vortag.

Euro macht Boden gegenüber Dollar gut

Bereits am Freitag Abend (3. Mai) hatte er im New Yorker Handel nach Bekanntgabe der mit 6 Prozent überraschend stark gestiegenen US-Arbeitslosigkeit zulegen können. Am Montag schlug sich dies nun auch in den Referenzkursen der Europäischen Zentralbank nieder. Demnach entsprach ein Euro:

0,9144 US-Dollar,
0,6230 Britische Pfund und
116,34 Japanische Yen.

Die Dax-Kurse im Einzelnen, wie immer in Euro und ohne Gewähr:

Adidas-Salomon 80,58 -1,49
Allianz 253,00 0,47
BASF 45,51 -0,63
Bayer 35,55 -0,32
Bay. HypoVereinsbank 38,32 -0,50
BMW 44,55 0,30
Commerzbank 19,46 -0,13
DaimlerChrysler 51,54 0,33
Degussa 34,54 0,58
Deutsche Bank 76,00 0,25
Deutsche Post 14,81 0,14
Deutsche Telekom 12,80 0,00
E.ON 57,12 -0,07
Epcos 42,31 1,71
Fresenius Medical Care 61,40 -1,00
Henkel 75,50 0,55
Infineon Technologies 17,30 -0,42
Linde 52,75 0,17
Lufthansa 16,54 -0,36
MAN 26,07 -0,26
Metro 35,62 -0,10
MLP 62,79 2,17
Münchener Rück 266,50 0,20
Preussag 29,01 -0,22
RWE 41,75 0,15
SAP 133,00 2,10
Schering 66,25 -0,25
Siemens 64,00 -1,09
ThyssenKrupp 16,70 0,10
VW 54,28 -0,01